Berlin (dpo) - Angesichts von Medienberichten, laut denen Sahra Wagenknecht kurz vor der Gründung ihrer Partei steht, prescht nun die AfD nach vorne: Um der mutmaßlichen Konkurrenz zuvorzukommen, gründete die AfD-Spitze heute in Berlin im Eilverfahren ihre eigene Wagenknecht-Partei.
Insidern zufolge hofft die AfD, mit der Gründung der ASW ("Allianz Sahra Wagenknecht") wagenknechtaffine Protestwähler einzufangen. Die ASW ist komplett in AfD-Hand und jederzeit bereit, mit der AfD zu koalieren.
Programmatisch ähnelt die neu gegründete Wagenknecht-Partei der AfD. Gelegentlich wird jedoch das Wort "Sozialismus!" und "Genossen" eingestreut, um das Streben nach sozialer Gerechtigkeit vorzutäuschen.
Dass Sahra Wagenknecht persönlich nicht für die Wagenknecht-Partei der AfD bereitsteht, sondern für ihre eigene noch zu gründende Partei BSW ("Bündnis Sahra Wagenknecht") antreten wird, hält man bei der ASW für wenig problematisch.
"Wir werden einfach jede unserer Wortmeldungen mit Fotos von Sahra Wagenknecht zupflastern und uns außerdem nach geeigneten Doppelgängerinnen umsehen, die wir in den Wahlkampf schicken können", so ein ASW-Sprecher. "In unserer Partei wird mehr Sahra Wagenknecht stecken als in ihrer eigenen."
Sahra Wagenknecht selbst äußerte sich bislang noch nicht zu der Parteigründung der AfD. Sie dürfte sich aber sehr genau überlegen, ob sie am Montag ihre eigene Partei BSW überhaupt noch gründen will. Immerhin könnte man ihr den Vorwurf machen, lediglich die Wagenknechtpartei der AfD zu kopieren.
Experten rechnen damit, dass AfD und ASW bereits bei der nächsten Bundestagswahl gemeinsam die absolute Mehrheit erreichen könnten.
dan, ssi; Foto: Imago