Arnsberg (dpo) - Das erklärt alles: Nach den brisanten Aussagen von Friedrich Merz über die Zahnversorgung von Asylbewerbern und Deutschen hat sich nun der Zahnarzt des CDU-Chefs zu Wort gemeldet.
"Ja, ich gebe es zu: Herr Merz ist einer unserer Patienten und er hat es wirklich extrem schwer, bei uns Termine zu bekommen", räumt Markus Hahneberger (39) von der gleichnamigen Zahnarztpraxis in Arnsberg ein. "Das liegt aber nicht etwa daran, dass ihm alle Termine von Flüchtlingen weggeschnappt werden, sondern es ist vielmehr dadurch begründet, dass Herr Merz total nervt mit seinem rechten Stammtischgelaber."
So soll Merz bei jedem Zahnarztbesuch aufs Neue über Ausländer herziehen. "Der erzählt dann irgendwas von Sozialtouristen und von kleinen Paschas. Ausländer hier, Ausländer da", so Hahneberger. "Das geht uns allen tierisch auf den Zeiger."
Daher komme es durchaus vor, dass Hahneberger und sein Personal regelmäßig bei Terminanfragen von Merz abwehrend reagieren und behaupten, es sei bis auf Weiteres nichts mehr frei.
"Dass Flüchtlinge seine Termine wegschnappen, haben wir ihm aber nicht gesagt", beteuert Hahneberger. "Das hat er sich dann wohl selbst 'zusammengereimt'. Passt ja."
Zudem betonte Hahneberger, dass Merz in Notfällen bisher sehr wohl stets einen zeitnahen Termin erhalten habe. "Da muss man dann eben durch. Ich habe schließlich den hippokratischen Eid geschworen."
Für die seltenen Fälle, wenn Merz doch einmal auf seinem Stuhl sitzt, hat sich der Zahnarzt aber eine Taktik bereitgelegt: "Ich stopfe einfach möglichst schnell seinen Mund mit ganz viel Watte voll und benutze den lautesten Bohrer."
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