Chemnitz (dpo) - Nach zwei Wochen wilder Spekulationen um vermeintlich linke Gewalttäter sind die abgehackten Finger eines Chemnitzer Neonazis in einem Altglas-Container aufgetaucht. Nun ermittelt die Polizei gegen die Person, die die Finger dort eingeworfen hat, weil sie eigentlich in den Biomüll gehört hätten.
"Das sollte eigentlich jedem klar sein, dass Finger beim Altglas nichts zu suchen haben", so ein Polizeisprecher. "Es handelt sich hier also klar um einen Verstoß gegen die Mülltrennungsverordnung 7/24 der Stadt Chemnitz. Wir haben daher sofort die zuständige SOKO Abfallmanagement eingeschaltet."
Immerhin könne man im Ansatz erkennen, dass der mutmaßliche Täter die Finger womöglich korrekt entsorgen wollte. "Es ist grundsätzlich nachvollziehbar, dass die Finger eines Neonazis im Braunglas-Container gelandet sind. Hier könnte man mildernde Umstände geltend machen. Aber die Farbe spielt letztlich nur eine nachgeordnete Rolle. Wichtig ist das Material und organischer Müll gehört eben in die Biotonne. Nazis sind ja nicht aus Glas."
Im Falle einer Verurteilung droht dem Täter ein Bußgeld von 30 Euro.
tla, ssi, dan; Foto: Imago/dpa