München (dpo) - Und wieder sind neue Vorwürfe von ehemaligen Mitschülern gegen Hubert Aiwanger erhoben worden. Demnach soll der Freie-Wähler-Chef in seiner Schulzeit auf dem Schulklo mehrere Hakenkreuze an die Wand geschmiert haben. Aiwanger weist die Vorwürfe klar zurück.
"Das waren gescheiterte Versuche, das Haus vom Nikolaus in einem Strich zu malen", so der Politiker. "Ich war damals halt sehr ungeschickt und dann kamen da leider diese Zeichen raus. Ich persönlich wusste damals nicht einmal, was ein Hakenkreuz ist."
Dennoch wurde der damals 16-Jährige wegen dieser Sache zum Direktor zitiert und musste zur Strafe die Schmierereien entfernen. Zu Unrecht, wie Aiwanger nun klarstellt. "Wir sind ein christliches Land. Dazu gehört auch der Nikolaus!"
Außerdem sei das mit den Schmierereien nicht einmal er gewesen, sondern sein Bruder, so der bayerische Wirtschaftsminister weiter: "Ja, genau. Der hat die da hingemalt aus Wut über linksradikale Lehrer. Ich habe die Schuld damals nur auf mich genommen, um meinen Bruder zu schützen."
Dieser werde sich demnächst entsprechend äußern. Dennoch zeigt sich Aiwanger einsichtig: "Sollten sich da jetzt wieder irgendwelche Juden beleidigt fühlen, dann tut es mir natürlich leid. Aber eigentlich kann ich mich auch überhaupt nicht mehr an diese Sache erinnern. Das ist 35 Jahre her. Es war aber definitiv ein einschneidendes Erlebnis, das mich sehr nachdenklich gemacht hat."
Unmittelbar nach Bekanntwerden der Hakenkreuzschmierereien ihres Parteichefs stiegen die Freien Wähler in Umfragen zur bayerischen Landtagswahl um weitere vier Prozentpunkte auf nunmehr 20 Prozent.
ssi, syn; Foto: Imago