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Clever: Fahrschulinhaber betreibt gleichzeitig ein Taxiunternehmen

Freiburg (dpo) - Genial: Thomas Herold (37) aus Freiburg betreibt als erster in Deutschland gleichzeitig eine Fahrschule und ein Taxiunternehmen. Auf diese Weise verdient er doppelt so viel wie Konkurrenzunternehmen, die lediglich einen Dienst anbieten.

"Die Fahrschule hatte ich schon seit etwa sieben Jahren", erzählt Herold. "Aber es hat mich irgendwie immer ein bisschen gestört, dass ich mit meinen Fahrschülern jeden Tag vollkommen sinnfrei durch die Stadt gegurkt bin. Ohne Ziel und ohne Richtung. Mit leerer Rückbank wohlgemerkt!"

Als dann eines Tages ein Passant das Schild auf dem Auto mit einem Taxischild verwechselte und versuchte, das Fahrschulauto heranzuwinken, sei es ihm wie Schuppen von den Augen gefallen: "Warum nicht einfach Fahrschule mit Taxiunternehmen kombinieren? Die Idee für 'Fahrschule und Taxiunternehmen Herold' war geboren."

Das Praktische an dieser Idee: Die Fahrschüler machen fast die ganze Arbeit, während Herold gemütlich auf dem Beifahrersitz lümmeln kann.

Für den Postillon zeigt er gemeinsam mit Fahranfängerin Yvonne Schneider (17), wie das Konzept in der Praxis funktioniert.

"So, Yvonne, schau mal da vorne, da steht ein Mann am Taxistand und winkt. Da fahren wir jetzt mal hin. Schön langsam anfahren… Ja. Nicht die Kupplung schnalzen lassen. Gut. Noch bisschen weiter. Ja. Und jetzt mal kurz anhalten. Gang raus... Fuß auf Bremse!"

Er kurbelt das Fenster herunter. "Wo soll's denn hingehen? Nach Dietenbach? Kein Problem. Warten Sie noch kurz. Dann können Sie gleich einsteigen."

Dann wendet er sich wieder an Yvonne. "Versuch mal, da vor dem Herrn rückwärts einzuparken. So wie wir's geübt haben."

Beim dritten Versuch klappt es und der Fahrgast steigt ein. "Gut, dann drück mal auf das Taxameter und dann fahren wir vorsichtig los, Yvonne." Er dreht sich um zum Fahrgast und sagt: "Sorry. Leider erst die vierte Praxisstunde."

Dass die Fahrten oft etwas länger dauern als bei herkömmlichen Taxis, findet Herold nicht schlimm. "Im Gegenteil. Desto länger läuft ja das Taxameter und desto mehr verdiene ich pro Fahrt. Vorne dann links, Yvonne. Achtung, da ist 30. 30! Nicht 35."

Fahrschule und Taxiunternehmen in einem – ein Konzept, das bald schon bundesweit Schule machen könnte.

Thomas Herold indes sucht weiter nach Möglichkeiten, sein Geschäft zu optimieren. Derzeit prüft er, ob er zusätzlich noch einen Pizza-Lieferservice in sein Fahrschul-Taxi-Unternehmen integrieren kann, um unnötige Leerfahrten zwischen einzelnen Taxifahrgästen zu vermeiden.

ssi; Foto: Shutterstock; Erstveröffentlichung 7.8.23
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