Essen, Mülheim an der Ruhr (dpo) - Das neue Konzept von Twitter findet erste Nachahmer: Nachdem der Kurznachrichtendienst am Wochenende ein tägliches Limit auf alle angezeigten Tweets eingeführt hat, hat nun der Discounter Aldi angekündigt, die Einkäufe seiner Kunden ebenfalls zu beschränken.
"Wenn der reichste Mann der Welt so ein Limit einführt, horchen wir natürlich auf", erklärt ein Sprecher von Aldi Süd. Gemeinsam mit Aldi Nord habe man sich daher entschlossen, sämtliche Einkäufe auf 10 Euro pro Tag und Person zu limitieren. "Ist ja auch irgendwie frech, dass die Leute bislang geglaubt haben, sie könnten bei uns so viel einkaufen, wie sie wollen."
Wer seine 10 Euro ausgegeben hat, muss bis zum nächsten Tag warten und kann erst dann wieder einkaufen. Kunden, die ein größeres Kontingent an Waren benötigen, können das Limit mit einem neuen Aldi-Plus-Abo für nur 9 Euro monatlich auf 150 Euro am Tag anheben.
Kritiker befürchten, dass sich der Konzern mit seiner neuen Strategie selbst schaden könnte. "Aldi lebt doch davon, dass Menschen dort einkaufen", meint etwa Wirtschaftswissenschaftlerin Eva Danner. "Für mich ergibt das keinen Sinn. Ich hoffe mal, die haben das alles vorher gut durchgerechnet."
Bei Aldi will man von solchen Sorgen nichts wissen: "Das Leben besteht nicht nur aus Einkaufen", so der Sprecher. "Gehen Sie mal wieder nach draußen, berühren Sie Gras. Verbringen Sie Zeit mit Ihrer Familie."
dan, ssi; Foto: Imago