Wien, Augsburg (dpo) - Viele Menschen kennen und schätzen sie: Witze über einfältige, rückständige und dusselige Österreicher. Führende Humorforscher haben das populäre Genre der Österreicher-Witze nun jedoch offiziell für unlustig erklärt. Es habe sich herausgestellt, dass einfach alles stimme, so die Experten.
"Bis vor Kurzem konnte man über Österreich-Pointen schmunzeln, weil sie wie eine zumindest leichte Überspitzung und Verzerrung der Zustände im Land wirkten", erklärt Steffen Gregorczyk von der Humoristischen Fakultät der Universität Augsburg. "Die letzten Tage haben jedoch mehr als deutlich gezeigt, dass Witz und Realität nicht mehr auseinanderzuhalten sind. Somit hat sich die Witzdefinition erschöpft und ist hinfällig."
Das Klischee des tölpelhaften und dummen Österreichers sei nicht mehr humorvoll verwendbar, meint der Forscher. "Spätestens seit der neuesten Aktion der SPÖ ist das hinüber. Diese ganze Trottel-Thematik ist jetzt eher ein Fall für seriöse Berichte über das Land, in Witzen hat das nichts mehr verloren."
Klassische Österreicher-Witze müssen deshalb ab sofort korrekterweise als Österreicher-Fakten oder Österreicher-Tatsachenaussagen bezeichnet werden. "Wir als Humordisziplin distanzieren uns ausdrücklich", so Gregorczyk. "Das ist zwar schade, weil es ein schönes Genre war, aber die Schuld daran liegt allein bei der Republik Österreich."
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