"Ich stehe nicht zur Verfügung": Söder kündigt offenbar Kanzlerkandidatur an

M̶ü̶n̶c̶h̶h̶a̶u̶s̶e̶n̶ München (dpo) - Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat gestern in der ZDF-Sendung "Markus Lanz" seine Kanzlerkandidatur für die Union angekündigt. "Ich stehe nicht zur Verfügung", erklärte Söder seine offensichtlich großen Kanzlerambitionen wörtlich.

"Lange war man unsicher, aber nach diesen Worten ist klar: Söder will es noch einmal versuchen", erklärt Politikexperte Gregor Schumacher. "Das war auch damals so, als er gegen Laschet antrat. Da sagte er noch 2020: 'Mein Platz ist immer in Bayern' Mehrfach."

Wenige Monate später befand er sich im erbitterten Kampf gegen Laschet und versuchte, die Kandidatur irgendwie doch zu erlangen.

Ohnehin kann man sich bei Söder stets darauf verlassen, dass vollmundige Ankündigungen immer das Gegenteil bedeuten. So forderte Söder etwa 2007 ein Verbrennerverbot bis 2020 und 2020 noch einmal ein Verbrennerverbot bis 2035, nur um 2023 dann gegen das von der Ampel geplante Verbrenner-Aus ab 2035 zu wettern.

Ähnlich steht es beim Thema Atomausstieg, für den Söder 2011 vehement kämpfte und ihn sogar mit Rücktrittsdrohungen gegen den damaligen Koalitionspartner FDP durchsetzte. 2023 schließlich forderte er den Ausstieg aus dem Ausstieg und warb darum, Atomkraftwerke in Bayern weiterlaufen zu lassen.

Söders Kanzlerambitionen dürfen somit als absolut sicher gelten – zumal er sie auf Anfrage des Postillon mit den Worten "Nein, wirklich nicht!" noch einmal bestätigt hat.

pfg, ssi, dan; Foto: Imago
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