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"Wir wollen keine Drogen in Bayern": Söder verbietet Alkohol, Nikotin und Koffein

München (dpo) - Das ist nur konsequent: Nachdem Markus Söder im Zusammenhang mit der geplanten Legalisierung von Cannabis erklärt hatte, er wolle keine Drogen in Bayern, hat die Landesregierung nun ein Verbot von Alkohol, Nikotin und Koffein beschlossen. Ab sofort sind somit in Bayern ausnahmslos sämtliche Drogen illegal.

Konkret heißt es in dem Gesetz, das heute im bayerischen Landtag mit Stimmen der CSU und der Freien Wähler verabschiedet wurde: "Mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer alkoholische Getränke braut, brennt oder durch Gärung erzeugt und diese vertreibt oder besitzt, wer Tabak anbaut, vertreibt oder besitzt und wer koffeinhaltige Getränke herstellt, besitzt oder vertreibt."

Auch sogenannte "Edibles" wie Mon Chérie, Schnapspralinen, Rotweinsoßen oder kaffeehaltige Schokolade sind damit illegal. Verboten ist im Freistaat weiterhin der Anbau von Hopfen, Tabak, Weintrauben, Tee und Malz, da aus ihnen Drogen gewonnen werden können.

In den kommenden Tagen werden bayernweit sämtliche Zigarettenautomaten abgebaut. Drogenshops wie Tabakläden sowie Kneipen müssen schließen. Cafés dürfen nur noch entkoffeinierten Kaffee und teeinfreien Tee verkaufen. Gasthäuser müssen Alkoholika von der Speisekarte nehmen.

Menschen, die in Bayern mit Kaffee, Cola, Bier, Schnaps oder Zigaretten aufgegriffen werden, drohen hohe Geldbußen oder Haftstrafen. Zudem werden sie in eine Drogenkartei aufgenommen, die künftige Hausdurchsuchungen erleichtert.

Besonders verheerend dürfte sich das Drogenverbot auf die bayerische Bier- und Brauereikultur auswirken. Zwar bleibt alkoholfreies Bier legal, doch die größten Umsätze wurden bislang immer noch mit drogenhaltigen Getränken erzielt. Die Wiesnwirte des Oktoberfests rechnen in diesem Jahr lediglich mit 28 Gästen.

Bislang scheint das neue Gesetz Wirkung zu zeigen: Etwa fünf Minuten nach Inkrafttreten ist die Schmuggelkriminalität an Bayerns Landesgrenzen um etwa 800 Prozent angestiegen, in Parks steht hinter jedem Baum ein Bier-, Kaffee- oder Zigarettendealer und etwa 40.000 Menschen sind an gepanschtem Alkohol gestorben.

ssi, dan; Foto: Imago
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