Moskau (dpo) - Putin rüstet auf – zumindest was die Optik anbelangt: Der Kreml-Chef hat sich in dieser Woche ein Fernglas angeschafft, um künftig seine Generäle am anderen Tisch-Ende besser erkennen zu können.
Zuvor hatte Putin immer wieder Probleme damit gehabt, seine je nach Tischmodell in bis zu 200 Metern Entfernung sitzenden Untergebenen auseinanderzuhalten. Doch dank 8-facher Vergrößerung sind diese Zeiten nun vorbei.
"Hallo, Waleri", ruft Putin seinem Oberbefehlshaber Waleri Gerassimow mit einem schelmischen Lächeln zu, während er durch sein Fernglas lugt. "Du siehst etwas müde aus. Und links über deinem Ohr steht ein Haar ab. Aber schön, dass du da bist. Gibt's ein Update zur Spezialoperation? Ach, passt schon, ich kann eh deine Notizen mitlesen."
Für russische Top-Funktionäre wie Gerassimow oder Verteidigungsminister Sergei Schoigu bringt die Neuerung ungeahnte Unannehmlichkeiten mit sich. "Wenn man mal verkatert war oder keine Lust hatte, konnte man bislang immer jemand anderen mit einer ähnlichen Uniform in den Raum schicken und Putin hat es nicht gemerkt, weil er so weit weg war", verrät ein anonymer Oberbefehlshaber dem Postillon. "Aber jetzt, wo der plötzlich so genau hinschaut, geht das nicht mehr."
Kreml-Kenner vermuten deshalb, dass in Militär- und Oligarchenkreisen bereits geheime Pläne kursieren, um das unliebsame Fernglas schon bald verschwinden zu lassen.
ssi, dan; Foto: imago