Berlin (dpo) - Wer die Dienste der Feuerwehr in Anspruch nehmen will, muss künftig im Voraus einen Termin vereinbaren. Das beschloss heute der Deutsche Feuerwehrverband (DFV), dem die 16 Landesfeuerwehrverbände angehören. So sollen Personal- und Kapazitätsengpässe vermieden und Arbeitsabläufe verbessert werden.
"Bislang war eine Schicht der Feuerwehr meist absolut chaotisch und unstrukturiert", erklärt DFV-Präsident Karl-Heinz Banse. "Erst stundenlang gar nichts, dann plötzlich drei Einsätze auf einmal – und immer soll man sofort und unverzüglich kommen, die Leute stellen ja völlig hysterische Forderungen. Das ist einfach keine nachhaltige Arbeitsweise."
Stattdessen muss sich nun jeder, der eine der zahlreichen Dienstleistungen der Feuerwehr in Anspruch nehmen will, online registrieren und kann anschließend kostenlos einen freien Termin buchen.
"Am besten mindestens 24 Stunden vor dem tatsächlichen Notfall", so Banse. "Dann sind meistens noch Termine frei. Aber Achtung: Größere Brände zum Beispiel bedienen wir in einer normalen Kleinstadt höchstens zweimal am Tag, dort kann man sich dann den 9-Uhr-Termin oder den 15-Uhr-Termin aussuchen."
Konkrete Terminbuchungen haben auch für die Kunden zahlreiche Vorteile. So kann sich die Feuerwehr bereits vorab optimal auf den Einsatz vorbereiten und direkt das nötige Gerät mitbringen. Zudem erscheint die Feuerwehr in der Regel pünktlich am Einsatzort und nicht erst fünf bis 15 Minuten nachdem sie alarmiert wurde. "Diese Minuten können im Zweifel Leben retten", so Banse.
Vom klassischen Notruf im Brandfall muss sich die Bevölkerung mit dem neuen Terminsystem verabschieden: Wer ab nächster Woche bei der Feuerwehr anruft, bekommt dort lediglich eine automatisierte Ansage zu hören, die auf das Online-Terminangebot hinweist.
cla, dan, ssi; Foto: Shutterstock; Erstveröffentlichung 16.03.23