Berlin (dpo) - Erneut provoziert die Letzte Generation mit einer umstrittenen Aktion: Offenbar ist es Aktivisten der Gruppe gelungen, über Nacht in den Berliner Tierpark einzudringen und dort einen Eisbären zu rasieren. Nach eigener Aussage wolle man damit auf die globale Erwärmung aufmerksam machen.
"Dieser rasierte Eisbär ist ein Symbol für die Klimakatastrophe, in die wir alle steuern", erklärte die Gruppe "Letzte Generation" auf Twitter. "So wie dieser Eisbär jetzt frieren muss, weil er kein Fell mehr hat, so müssen tausende seiner Artgenossen bald schwitzen, wenn die Polkappen schmelzen."
Ein selbst aufgenommenes Video zeigt, wie die Gruppe nachts unter Zuhilfenahme von auf die Handflächen aufgebrachtem Sekundenkleber über die Zoomauer klettert. Dann dringen die Aktivisten zum Eisbärengehege vor und entfernen dem schlafenden Eisbärenweibchen Hertha vorsichtig mit 48 Einwegrasierern das Fell.
Erst als nur noch ein feiner Haarkranz um ihren Kopf übrig ist, erwacht das Tier und die Aktivisten müssen sich überstürzt zurückziehen.
Bei der Aktion trugen drei Mitglieder der "Letzten Generation" mittelschwere Bärenklauenwunden davon. Ein Sprecher der Gruppe erklärte, dass diese Wunden jedoch geringer seien als die Wunden, die die Menschheit täglich der Umwelt zufüge. Ein weiterer Aktivist, der sich im Gehege irrte und von einem Stinktier besprüht wurde, zeige außerdem symbolisch, wie sehr die Politik der Bundesregierung stinke.
dan, ssi; Erstveröffentlichung: 6.3.23