Kassel (dpo) - Ein deutsches Traditionsunternehmen schließt wohl bald seine Pforten: Die Wladimir-Puddingwerke in Kassel haben am Montag Insolvenz angemeldet. Offenbar sind die Verkäufe des einst beliebten Wladimir Puddings in den vergangenen zwölf Monaten aus unerfindlichen Gründen drastisch eingebrochen.
"Wir hatten schon seit 2014 leichte Absatzprobleme", erklärt Firmenchef Dieter Wladimir, der die Wladimir-Puddingwerke seit 22 Jahren in siebter Generation führt. "Aber ab Februar 2022 sind unsere Verkaufszahlen komplett in den Keller gerauscht. Wir stehen da komplett vor einem Rätsel. Warum mag plötzlich niemand mehr Wladimir Pudding?"
Vom Hersteller in Auftrag gegebene Marktforschungen ergaben, dass sich Wladimir Pudding zuletzt nur noch im Osten Deutschlands und im saarländischen Ort Merzig gut verkaufte. "Aber das reicht leider nicht", klagt der Unternehmer. "Wladimir Pudding ist am Ende."
Einen vergleichbaren Kollaps der Verkaufszahlen erlebten die Wladimir-Puddingwerke nur einmal in den Vierzigerjahren. Damals musste der Konzern seine bis dahin beliebte Süßspeise "Mousse au Lini" vom Markt nehmen, nachdem der Absatz innerhalb kürzester Zeit auf nahezu null sank.
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