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Pilotprojekt wegen vieler Bürgerbeschwerden: Erster unterirdischer Windpark geht in Betrieb

München (dpo) - Immer wieder wird der dringend notwendige Ausbau der Windenergie in Deutschland durch Bürgerbeschwerden ausgebremst. Um solche Komplikationen künftig zu vermeiden, wurde nun bei München der weltweit erste vollkommen unterirdische Windpark eröffnet. Das Pilotprojekt mit dem Namen "Windkraft 21" könnte bundesweit Schule machen.

"Ich geb's ungern zu, aber gerade in Süddeutschland ging es mit der Windkraft aufgrund strenger Abstandsregeln und zahlreicher Bürgerinitiativen bislang nur sehr langsam voran", erklärte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder heute bei der feierlichen Eröffnung in einem riesigen künstlichen Höhlensystem in der Nähe von München. "Das wird sich jetzt dank bayerischer Innovationskraft aber schlagartig ändern."

Durch die Verlegung der Windkraftanlage unter die Erde wird besonders das Planungsverfahren enorm beschleunigt, weil keine Abstände zu Siedlungen eingehalten werden müssen. "Sowas lässt sich theoretisch sogar direkt unter einer Großstadt wie München bauen", so Söder. "Da muss man nur auf die U-Bahn aufpassen."

Die Tatsache, dass der oberirdische Flächenverbrauch bei unterirdischen Windparks auf nahezu null sinkt, rechtfertigt dabei die erheblich höheren Baukosten. Insgesamt 70 Milliarden Euro verschlang der Bau des in die Tiefe verlegten Windparks, bei dem unter anderem auf Tunnelbau-Expertise aus Baden-Württemberg zurückgegriffen wurde.

"Mehr als ein kleiner Eingang für Techniker zur Wartung der Anlage ist nicht nötig", schwärmte der CSU-Politiker. "Und Krach machen die Räder auch keinen."

Schließlich legte Söder den Hauptschalter um und nahm die Anlage in Betrieb. "Mögen die Räder rotieren und viele Megawattstunden Strom erzeugen", rief er feierlich, gefolgt von einer unangenehm langen Stille, während der sich keines der Windräder bewegte.

"Ja gut, eine Flaute kann's immer mal geben", so der Ministerpräsident. "So ist das halt bei Windenergie. Trotzdem: super Sache!" Anschließend fuhr Söder weiter, um der Eröffnung von Deutschlands erster unterirdischer Solaranlage beizuwohnen.

cla, ssi, dan; Foto: Shutterstock; Erstveröffentlichung: 17.2.23
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