Stuttgart (dpo) - Die Zukunft ist jetzt: Als erster Anbieter in Deutschland ermöglicht es die Fahrschule Willinger in Stuttgart ihren Schülern, die praktische Prüfung in einem selbstfahrenden Auto zu absolvieren. Nun erlebt das Unternehmen einen wahren Ansturm.
"Autonomes Fahren wird immer wichtiger", erklärt Fahrschulinhaber Heinrich Willinger. "Deshalb erschien es uns nur folgerichtig, das auch in unserer Fahrschule anzubieten. Wir haben uns dafür extra einen selbstfahrenden Tesla angeschafft."
Eine Investition, die sich lohnte: Innerhalb kürzester Zeit seien nahezu alle Fahrschüler von herkömmlichen Fahrzeugen auf das selbstfahrende umgeschwenkt. Die Fahrschule selbst kann sich vor Neuanmeldungen kaum retten.
"Dabei unterscheiden sich Ausbildung und Prüfung in einem selbstfahrenden Auto kaum von der mit einem herkömmlichen Pkw", so Willinger. "Man braucht genauso viele Praxisstunden."
Lediglich der Lernfokus sei ein anderer. "Man lernt in der ersten Stunde, wie man die Zielkoordinaten eingibt und… ja… das war's auch schon. Mehr ist da nicht."
Die übrigen Stunden gestalten sich dann meist ziemlich entspannt. Willinger: "Fast schon zu entspannt. Manche bringen auch ein Buch oder eine Nintendo Switch mit, damit sie sich nicht langweilen, während sie am Steuer sitzen. Ich selbst habe mit dem Häkeln angefangen."
Noch beliebter als die Fahrstunden im autonom fahrenden Auto sind allerdings die Prüfungen. "Bis jetzt haben 100% unserer Fahrschülerinnen und Fahrschüler die Prüfung bestanden. Selbst beim Rückwärtseinparken hatte niemand Probleme. Ist ja auch nur ein Knopfdruck."
Erfolgreiche Prüflinge erhalten den Führerschein der Klasse B und sind damit berechtigt, einen Pkw zu führen. "Wer ein modernes autonom fahrendes Auto beherrscht, kommt mit älteren herkömmlichen Fahrzeugen ja wohl locker zurecht", so Willinger.