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Wurden bei "romantischer Ballonfahrt" über den USA abgeschossen: Ehepaar verklagt Jochen Schweizer

Charleston, Neuss (dpo) - Es sollte eine romantische Reise über den Wolken werden, stattdessen kam es zum Desaster: Henning und Fabienne Martiny aus Neuss hatten bei der Eventagentur Jochen Schweizer eine Ballonfahrt über die USA gebucht. Doch kurz vor dem Ende des Fluges wurde der Ballon von einem Kampfjet abgeschossen. Nun klagt das Paar vor einem US-Gericht.

Dass es überhaupt zu dem Abschuss kam, der auch international für viel Aufsehen sorgte, sei allein die Schuld der Jochen Schweizer GmbH, so der Anwalt des Paares. "Der Ballon war nicht bei den zuständigen öffentlichen Stellen gemeldet und konnte daher nicht identifiziert werden. Dass es in der Folge zu Komplikationen kam, ist einzig und allein die Schuld des Betreibers. Herr Schweizer verspricht seinen Kunden zwar Abenteuer, aber das geht zu weit."

Dabei hatte die Reise noch so vielversprechend begonnen: "Der Ausblick war schon spektakulär", berichtet Fabienne Martiny von ihrem Krankenhausbett. "Wir sind möglichst hoch geflogen, weil man dann einfach mehr sehen kann. Aber als die Ballonfahrt schon fast zu Ende war, flog plötzlich ein Kampfjet ein paarmal an uns vorbei. Ich hab noch gesagt: Hoffentlich schießt der uns nicht ab, haha. Und plötzlich feuert der wirklich eine Rakete ab, die unseren Ballon natürlich sofort zerstört hat!"

Dieses vom Boden aus aufgenommene Foto, das dem Gericht als Beweisstück vorliegt, zeigt den Ballon (oben im Bild), kurz nachdem er vom Kampfjet (unten im Bild) abgeschossen wurde:

Zum Glück befand sich das Paar zum Zeitpunkt des Abschusses bereits über dem Atlantik. "Sonst hätten wir den Sturz aus rund 17.000 Metern Höhe vermutlich nicht überlebt", so Henning Martiny. "Stattdessen haben wir nur eine leichte Unterkühlung. Außerdem habe ich einen ganz roten Bauch, weil ich leider einen Bauchplatscher gemacht hab."

Dennoch: Der Schock über das Geschehene sitzt tief. Nach Aussagen des Paares habe der Vorfall die ganze Reise ruiniert.

Nicht einmal Erinnerungen bleiben den beiden: "Beim Sturz ins Wasser ist mein Fotoapparat leider kaputtgegangen", klagt Fabienne Martiny. "Die vielen tollen Fotos, die ich von US-Militärbasen und geheimen Raketensilos gemacht habe, sind alle futsch. Die muss Jochen Schweizer uns ersetzen!"

Jochen Schweizer weist indes jede Verantwortung von sich und kritisiert stattdessen die amtierende US-Regierung: "Wir haben derartige Reisen dreimal während der Präsidentschaft von Donald Trump durchgeführt und es gab nie Probleme", so ein Unternehmenssprecher.

dan, ssi; Foto: Shutterstock
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