Moskau (dpo) - Auch in Moskau wird Karneval gefeiert. Doch mit Hochburgen wie Köln oder Mainz kann die russische Hauptstadt nicht mithalten. Das beweist die landesweit übertragene Büttenrede eines prominenten Narren, der sein gelangweiltes Publikum mit einer Reihe fader, zum xten Mal wieder aufgewärmter Witze zu unterhalten versuchte.
Nicht nur die Verkleidung als alternder, aus der Zeit gefallener Politiker war schlecht, auch die Pointen fielen allesamt flach. Gelächter war während der peinlichen Büttenrede an keiner Stelle zu hören. Kein Wunder: Schließlich hatte der Jeck lediglich altbekannte Witze von letztem Jahr abgespult.
So behauptete der Spaßvogel etwa, Russland führe keinen Krieg gegen das ukrainische Volk, der Westen habe den Krieg in der Ukraine begonnen, während Russland lediglich seine Kraft nutze, um ihn zu beenden – an sich kein so schlechter Witz, doch hatte ihn jeder der Anwesenden gefühlt schon zehnmal gehört. Entsprechend war bei derartigen Pointen lediglich ein leises Husten aus dem Publikum zu vernehmen.
Ähnlich schlechte Resonanz erfuhren lahme Gags darüber, dass Geistliche im Westen dazu gezwungen würden, die Homoehe zu akzeptieren, der russischen Wirtschaft gehe es hervorragend und Russland habe alles getan, um den Konflikt mit der Ukraine friedlich zu lösen.
Die schlechte Stimmung darf man dabei freilich nicht allein dem Vortragenden anlasten, dessen Büttenrede insgesamt quälend lange 105 Minuten andauerte. Auch die allgemeine Organisation der Veranstaltung war alles andere als professionell.
So brachte die anwesende Band keinen einzigen Tusch zustande, es wurde kein Alkohol gereicht und es gab weder Luftschlangen noch Konfetti.
Unser Fazit: Insgesamt eine peinliche Veranstaltung, bei der nicht annähernd nachvollziehbar ist, warum sie internationale Aufmerksamkeit bekommt.