Frankfurt (dpo) - Er wollte das Elend nicht länger mitansehen: Ein Baggerfahrer der Deutschen Bahn hat am Mittwoch bei Frankfurt ein wichtiges Glasfaserkabel durchtrennt und so bundesweit den gesamten Flugverkehr der Lufthansa lahmgelegt. Damit wollte der 41-Jährige nach eigenen Angaben den Aktivisten der "Letzten Generation" zeigen, wie man ordentlich den Verkehr stört.
"Also die Sache mit dem Klima… da bin ich ja selbst eigentlich gar nicht so radikal", gesteht Frank Herfs, der seit 2006 auf Baustellen Bagger steuert. "Aber ich schaue jetzt schon seit Monaten zu, wie die sich auf irgendwelchen Zebrastreifen festkleben und Suppe werfen und so Kindereien. Das ist doch völlig amateurhaft! Wirklich kaum auszuhalten!"
Deshalb wollte Herfs den Klimaaktivisten selbst zeigen, wie man es ordentlich macht. Die Gelegenheit dazu ergab sich in dieser Woche, als er für die Deutsche Bahn Bohrarbeiten durchführte. "Ich wusste, dass da unten das Glasfaserkabel der Telekom liegt. Sowas kann man übrigens leicht rausfinden, liebe Klimafreunde! Einmal ordentlich angebohrt und zack: Frankfurt Airport lahmgelegt und bundesweit den Flugverkehr schwer gestört. Dafür musste ich mich auch nirgendwo festkleben oder mit der Polizei rumärgern, sondern konnte danach in Ruhe meine Stulle essen und dem Chaos zusehen. Bitteschön, gern geschehen! So geht das, ihr Luschen."
Nun ist Herfs gespannt, ob die "Letzte Generation" aus seiner anschaulichen Demonstration Lehren zieht. "Es würde mich so rein als Handwerker ja schon freuen, wenn die ein paar technisch versierte Sachen hinbekommen", erklärt er. "Wenn es Fragen gibt, können sie sich gerne jederzeit bei mir melden."
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