Essen (dpo) - So viel Doppelmoral macht sprachlos: RWE-Chef Markus Krebber wurde von Nachbarn dabei gesehen, wie er seinen Müll trennte – und das obwohl er ein Unternehmen leitet, das aufgrund seines hohen CO2-Ausstoßes einen erheblichen Anteil am Klimawandel hat. Die Empörung ist groß.
Inzwischen ist insbesondere online eine rege Diskussion entbrannt. Auf Twitter trendet der Hashtag #Doppelmoral. "Was soll denn die Scheiße mit dem Müll trennen?!?", echauffiert sich etwa User Leo37692. "Das ist doch voll inkonsequent!"
Eine andere Userin findet: "Wenn es ihm mit der Zerstörung der Umwelt ernst ist, dann sollte er mindestens den Restmüll in die Papiertonne werfen, den Plastikmüll in den Restmüll und den Papiermüll in die gelbe Tonne! Oder am besten sollte er gleich alles auf die Straße werfen."
Krebber selbst versuchte sein Verhalten inzwischen zu rechtfertigen: "Ich versuche Privates und Berufliches streng zu trennen. Nur, weil ich als Firmenchef dafür verantwortlich bin, dass jährlich rund 50 Millionen Tonnen CO2 ausgestoßen werden, kann ich doch trotzdem hin und wieder auch etwas machen, was gut für die Umwelt ist. Ich bin doch auch nur ein Mensch!"
Das wollen viele nicht gelten lassen. "So einfach kann er sich nicht aus der Affäre ziehen. Wie soll man ihm denn noch seinen Einsatz gegen den Planeten und die Zukunft unserer Kinder abnehmen, wenn er selbst noch nicht mal zu 100% dahintersteht?", lautet ein weiterer wütender Kommentar. "Scheinunheilig hoch zehn."
Inzwischen hat Krebber ein Unternehmen für Krisen-PR engagiert, um sein angeknackstes Image zu retten. Offenbar Teil der neuen Strategie: Am Donnerstagnachmittag postete der RWE-Chef ein Foto, das ihn beim Entsorgen mehrerer Autobatterien in den Biomüll zeigt. Ob solche Aktionen mittelfristig ausreichen, um seinen Ruf wiederherzustellen, bleibt abzuwarten.