Veganes Fleisch – schon die alleinige Verwendung dieser Worte in dieser Schlagzeile dürfte gepaart mit einem Foto von veganenen Fleischalternativen ausreichen, um bei unseren Lesern auf Facebook für kontroverse Diskussionen zu sorgen. Ein weiterer nachrichtlicher Mehrwert dieses Textes ist daher nicht erforderlich.
Es dürfte nur Sekunden, höchstens Minuten dauern, bis sich die ersten Gegner pflanzlicher Fleischalternativen zu Wort melden, um ihre Abscheu kundzutun und über Veganer und Vegetarier zu schimpfen.
"Fleisch kann schon vom Begriff her gar nicht vegan sein!!! Sonst ist es kein Fleisch!", wird etwa jemand behaupten. Oder: "Wenn ihr keine Tiere essen wollt: Warum esst ihr dann ständig Sachen, die so schmecken?" Oder: "Für Tofu wird auch Regenwald abgeholzt."
Nicht viel später werden Befürworter veganer Ernährung auftauchen und die Fleischesser als Tierquäler bezeichnen, auf Folgen der Massentierhaltung hinweisen und darauf verweisen, dass Fleischesser inzwischen die sind, die die ganze Zeit über vegane Ernährung reden.
Wichtig dabei ist, dass möglichst einseitige, undifferenzierte Positionen eingenommen und die jeweils andere Seite als moralisch verkommen und scheinheilig gebrandmarkt wird. Zusätzlich runden lustige Bilder und Memes die jeweilige Argumentation gekonnt ab.
Noch mehr empörende Fleischersatzprodukte:
Theoretisch ließe sich der Streit sogar noch ein wenig mehr anfachen, indem sich im Titel dieses Artikels ein willkürlich gewählter Prominenter abfällig über den Geschmack von Hafermilch auslässt oder indem wir Veganer grundsätzlich zu besseren Menschen erklären würden.
Aber so viel Energie müssen wir in diese Meldung gar nicht stecken, wie jeder sehen wird, der die anschließende Diskussion auf Facebook verfolgt: Link zur Meldung auf Facebook