Berlin (dpo) - Nach zahlreichen Böller- und Raketen-Angriffen auf Einsatzkräfte in der Silvesternacht reagieren nun die Rettungsdienste: Mehrere Betreiber haben angekündigt, ihre Fahrzeuge für den kommenden Jahreswechsel mit Maschinengewehrtürmen aufzurüsten.
"Anders kommen wir an Tagen wie Silvester leider nicht mehr sicher zu Verletzten durch", erklärt ein DRK-Sprecher gegenüber dem Postillon. "Mithilfe des MG-Turms können wir uns den Weg zur Unfallstelle freischießen und während der Versorgung von Patienten etwaige Angreifer mit Sperrfeuer in Schach halten."
Der hochmoderne Maschinengewehrturm verfügt über ein Hauptgeschütz mit Kaliber 20 sowie einen Granatwerfer für Blend- und Rauchgranaten für den strategischen Rückzug, sobald alle Verletzten verladen sind. Ähnliche Modelle sollen auch in den Fahrzeugen von Maltesern, Johannitern, Tempelrittern und dem Arbeiter-Samariter-Bund verbaut werden.
In der Praxis muss allerdings erst noch überprüft werden, ob sich Maschinengewehre auf dem Dach unterm Strich lohnen. Denn da Notfallsanitäter rechtlich gezwungen sind, allen Verletzten zu helfen, könnte es theoretisch vorkommen, dass ein Einsatz niemals endet, weil immer mehr Schusswunden versorgt werden müssen.
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