Berlin, Kiew (dpo) - Die Freude in Kiew war groß, als bekannt wurde, dass Deutschland nun doch Leopard-2-Panzer an die Ukraine liefern will. Doch wenig später folgte die Ernüchterung: Die Kampffahrzeuge sollen offenbar mit der Deutschen Bahn transportiert werden. Die ukrainische Regierung befürchtet, die Lieferung könnte erst nach mehreren Jahren eintreffen.
"Es klang so schön: Moderne Leopard-2-Panzer aus Deutschland", seufzt ein Sprecher des ukrainischen Verteidigungsministeriums enttäuscht. "Aber was bringt uns das, wenn wir dabei auf die Deutsche Bahn angewiesen sind? Da können wir auch direkt die weißen Fahnen rausholen."
Experten rechnen damit, dass ein durchschnittlicher Zugtransport zur östlichen Landesgrenze von rund 24 Signalstörungen, 14 Triebfahrzeugschäden, 21 Überholungen durch einen schnelleren ICE, 12 Streckensperrungen wegen eines Personenschadens sowie 16 Verzögerungen der Weiterfahrt wegen eines Polizeieinsatzes betroffen sein dürfte. Bei heutiger Abfahrt würde die Lieferung somit theoretisch am 24. März 2025 in der Westukraine eintreffen.
Das ukrainische Verteidigungsministerium hat die Bundesregierung inzwischen gebeten, die Panzer nicht mit der Bahn zu liefern, sondern sie lieber direkt in die Ukraine zu fahren, um wertvolle Zeit zu sparen.
dan, ssi; Foto: Shuttertock