Kassel (dpo) - Es war notwendig: Wenige Stunden vor Ablauf der Frist für die Abgabe der Grundsteuererklärung hat Peter Meyer heute sein Haus in Kassel vollständig abgebrannt. Mit der rabiaten Maßnahme erspart sich der 44-Jährige "den ganzen lästigen Papierkram".
"Puh, das war knapp", sagt Peter Meyer, während er zufrieden auf sein brennendes Haus schaut. "Heute wäre die Frist abgelaufen und ich hatte da echt absolut keinen Bock drauf, das abzugeben."
Für uns schildert er, wie es soweit gekommen ist: "Ich hab diese elende Grundsteuererklärung seit Monaten vor mir hergeschoben und als ich sah, dass die Frist jetzt endgültig endet, hab ich mich heute Morgen sogar ernsthaft drangesetzt."
Doch als er in dem Formular Fragen wie "Erstreckt sich die wirtschaftliche Einheit über mehrere hebeberechtigte Gemeinden?" oder "Bei Eigentumsverhältnis 0 bis 4 oder 7 bis 9 mit geschäftsüblichem Namen (zum Beispiel OHG oder KG) weiter mit Zeile 19." las, brach er sein Vorhaben desillusioniert ab.
"Plötzlich fiel mein Blick auf einen Benzinkanister und eine Packung Streichhölzer, die bei mir für solche Fälle immer im Wohnzimmer rumstehen", so Meyer. "Ich wusste: Jetzt ist der richtige Moment gekommen. Das Formular war sogar noch hilfreich beim Anzünden."
Klar ist: Das typische Behördendeutsch der Grundsteuererklärung bereitet vielen Eigentümern Probleme. Hätte Meyer das Formular richtig verstanden, dann wüsste er nämlich, dass nicht nur Hausbesitzer eine Grundsteuererklärung abgeben müssen, sondern auch Besitzer eines unbebauten Grundstücks.
pfg, ssi, dan; Foto: Shutterstock