Katar (dpo) - Rettet uns dieser Taktik-Kniff das Turnier? Weil die deutsche Nationalmannschaft gegen Costa Rica mit mindestens acht Toren Differenz gewinnen muss, um aus eigener Kraft sicher ins Achtelfinale einzuziehen, überrascht Bundestrainer Hansi Flick Fans und Journalisten mit der offensivsten Aufstellung in der Geschichte des DFB.
Selbst Experten stutzten angesichts dessen, was Flicks Team vor der Partie an die FIFA weitergab: Ein 0-1-3-7-System hatte es zuvor im deutschen Fußball noch nie gegeben.
Flicks Kalkül ist offensichtlich: Drei offensive Mittelfeldspieler und sieben Stürmer sollen von der ersten Minute an für ein wahres Torfeuerwerk sorgen.
Dabei sitzen sämtliche Abwehrspieler zunächst auf der Bank. Dennoch kommt die Verteidigung auch in der neuen Aufstellung nicht zu kurz: Im defensiven Mittelfeld soll Manuel Neuer als einsamer Libero kritische Pässe von Costa Rica entschärfen und nur im Notfall oder bei hohen Bällen schnell zurück ins deutsche Tor sprinten.
Wie gut die Siebenerkette im Sturm agiert, wird sich zeigen. Doch mit Musiala, Füllkrug und Müller im Zentrum und Götze, Adeyemi, Sané und Moukoko auf den Flügeln darf Deutschland mit einiger Zuversicht auf viele Torchancen hoffen.
Laut Fußballexperte Marc Frerichs sind die auch bitter nötig: "Die deutsche Chancenverwertung ist bei diesem Turnier nicht die beste. Um ein 8:0 oder 9:1 zu schaffen, sind vermutlich mindestens 150 bis 200 Torschüsse nötig. Bei 90 Minuten Spielzeit dürfte das auch in dieser offensiven Aufstellung eine Herausforderung werden."
Das Spiel in Gruppe E zwischen Costa Rica und Deutschland startet um 20 Uhr. Zuschauern wird dringend geraten, keine Minute später einzuschalten, da sie sonst die ersten Tore verpassen könnten.