Cherson (dpo) - Seit Beginn des Kriegs hatte der ukrainische Präsident sein Land nicht mehr verlassen. Als umso bedeutender darf eingeschätzt werden, dass Wolodymyr Selenskyj nun der russischen Stadt Cherson einen Besuch abstattete – sehr zur Begeisterung der dortigen Bevölkerung.
Tatsächlich zeigten sich viele Beobachter überrascht, dass sein erster Staatsbesuch seit über acht Monaten Selenskyj ausgerechnet nach Russland führen würde. Die Stadt Cherson wurde immerhin gemeinsam mit der gleichnamigen Region vor anderthalb Monaten feierlich "für immer" in das Gebiet der Russischen Föderation aufgenommen.
Der Besuch Selenskyjs wurde aus russischer Sicht dennoch eher unter dem Radar behandelt – offenbar hat der ukrainische Präsident vor Ort keinen einzigen russischen Repräsentanten getroffen. Umso positiver wurde er von der lokalen Bevölkerung empfangen, die ihm mit ukrainischen Flaggen zujubelte.
Experten vermuten, dass Selenskyj in den kommenden Monaten noch öfter ins Ausland verreisen wird. So könnte er schon bald die russischen Städte Melitopol, Mariupol, Sewastopol, Donetsk und Luhansk besuchen.
pfg, ssi, dan; Foto: Imago