Berlin, Hamburg (dpo) - Was soll da schon schiefgehen? Nach den positiven Erfahrungen der letzen Monate mit Russland plant Deutschland nun erneut, kritische Infrastruktur in die Hände eines autoritären Staates zu geben. Laut Medienberichten will das Kanzleramt ermöglichen, dass Teile des Hamburger Hafens an ein chinesisches Unternehmen verkauft werden.
"Offenbar ist die Regierung aktuell noch ganz beflügelt von dem großen Erfolg, den uns der Verkauf wichtiger Teile der Gas-Infrastruktur an russische Staatsunternehmen beschert hat", kommentiert Politikexpertin Sandra Grigoleit. "Da scheint es nur folgerichtig, als nächstes Teile des größten Seehafens Deutschlands an einen Staat mit Einparteiendiktatur zu verkaufen."
Dass sechs von sechs Fachministerien ganz klar vor diesem Schritt warnen, scheint aus Sicht von Bundeskanzler Olaf Scholz kein Hindernis zu sein. "Was soll da schon schiefgehen? Es ist ja nicht so, dass China plötzlich sein demokratisch geprägtes Nachbarland überfallen und versuchen würde, es zu annektieren. Hahaha!", so der Bundeskanzler. "Anteile des Hamburger Hafens zu verkaufen, ist bestimmt keine Entscheidung, die wir schon in wenigen Jahren oder Monaten bitterlich bereuen könnten."
Anschließend kündigte er an, bei seinem anstehenden Chinabesuch Xi Jinping davon zu überzeugen, den Konflikt mit Taiwan zu entspannen. "Das hat auch kurz vorm Ukrainekrieg super bei Putin geklappt", so Scholz zufrieden.
ssi, dan; Foto: dpa