Hannover (dpo) - Die Partei steht tief in seiner Schuld: Die AfD Niedersachsen hat heute Friedrich Merz für seinen überzeugenden Wahlkampf im Vorfeld der niedersächsischen Landtagswahl gedankt. Der CDU-Chef hatte zuletzt angeblichen "Sozialtourismus" durch ukrainische Flüchtlinge beklagt.
"Ja, also wir wollen uns nochmal ganz herzlich beim CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz bedanken", erklärte AfD-Landesvorsitzender Frank Rinck. "Ohne ihn wäre unser Ergebnis von 10,9 Prozent nicht so ohne Weiteres möglich gewesen."
Es habe die AfD sehr gefreut, als Merz vor drei Wochen tatsächlich Sozialtourismus bei ukrainischen Flüchtlingen zum Thema gemacht hatte. "Sowas aus dem Munde eines vermeintlich seriösen bürgerlichen Politikers ist für uns natürlich ein Jackpot", so Rinck. "Ist ja klar, wen die Leute wählen, wenn man ihnen Angst vor Zuwanderung macht."
Dass der Vorwurf von Sozialtourismus umgehend entkräftet wurde und Merz sich sogar für seine Aussagen entschuldigte, schmälere nicht seine Leistung. "Die Leute haben es ja trotzdem verstanden."
Als sympathisch habe man es bei der AfD auch empfunden, dass Merz' Aussagen über ukrainische Flüchtlinge wohl auf russische Telegram-Propaganda zurückzuführen waren. "Klasse! Da kriegen wir unsere Infos auch immer her", freut sich Rinck.
Die AfD hofft auch in Zukunft auf gute Zusammenarbeit mit dem CDU-Chef.
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