Berlin (dpo) - Es ist der neueste Trend in Sachen Astralkörperschmuck: Immer mehr esoterisch interessierte Menschen lassen sich Piercings in ihre Aura stechen. Der ungewöhnliche Look zeigt, dass man nicht nur spirituell erwacht, sondern auch spirituell cool ist.
"Ja, also, das ist natürlich nur etwas für spirituelle Menschen mit einer sehr kräftigen Aura", erklärt Tatjana Wölden. Sie unterhält ein Aura-Piercing-Studio in Berlin Mitte. "Bei so Normalos, die gar keine Beziehung zu ihrer Aura und zu ihren Chakren haben, würde das Piercing gar nicht halten, sondern einfach runterfallen."
Insgesamt sticht die 48-Jährige pro Tag etwa 20 Piercings in verschiedene Stellen der Aura ihrer Kundinnen und Kunden.
"Am Anfang steht natürlich immer ein Beratungsgespräch", so Wölden. "Da muss alles geklärt werden. Welches Sternzeichen hat der Kunde? Welchen Aszendenten? Pendelt die Person vor wichtigen Entscheidungen? Was war die Person in einem früheren Leben? Wie reagiert man auf Klangschalen? Wenn man das nicht richtig macht, dann kann sich die Aura an der gepiercten Stelle entzünden und das kann sehr schmerzhaft sein. Und schlecht fürs Karma."
Die Piercings bestehen in der Regel aus speziellen Materialien wie bei Mondlicht geschmiedetem Silber, Orgonit oder Bergkristall. Der Preis für eines dieser hochkomplexen Piercings liegt bei etwa 400 Euro.
Tatjana Wölden ist nicht die einzige, die sich mit ihrem Angebot speziell an die esoterische Community richtet. So können sich spirituell veranlagte Menschen, die die geistige Welt nur noch verschwommen wahrnehmen, bereits seit 2019 in Stuttgart das dritte Auge lasern lassen. Wer eher auf Ästhetik bedacht ist, kann sich bei der esoterischen Schönheitsklinik Berlin-Spandau einem Wurzelchakrenbleaching unterziehen.
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