Nürnberg (dpo) - Puh! Das war ein hartes Stück Arbeit. Weil ein Bahnreisender im Regionalexpress von Leipzig nach Nürnberg in der Zugtoilette ein Schild vorfand, auf dem stand, er solle sie so verlassen, wie er sie vorfinden möchte, musste er den kompletten Raum nach seinen Vorstellungen umbauen.
"Ich war gerade auf dem ziemlich ekligen Klo und hab mir die Hände gewaschen, als ich dieses Schild sah", erklärt Rainer Powalik aus Leipzig (31). "Da stand: 'Bitte verlassen Sie diesen Raum so, wie Sie ihn vorzufinden wünschen!'"
Powalik habe sich umgeschaut und festgestellt, dass der Raum ganz und gar nicht so aussieht, wie er ihn gerne vorfinden würde. "Überall hässliche Plastikaufmachung, das Klo war aus Plastik und Metall und vor allem war es sehr stickig."
Daher nutzte der 31-Jährige Sanitärfachmann einen 10-minütigen Aufenthalt in Jena, um in einem nahegelegenen Baumarkt alle nötigen Materialien zu holen. Dann machte er sich an die Arbeit.
"Ich hab dann erstmal damit begonnen, alles Unnötige inklusive Plastik-Waschbecken und Plastik-Metall-Klo rauszureißen", erklärt er. "Ab Saalfeld habe ich dann den Raum gefliest. Ab Kronach hab ich ein schönes Keramikwaschbecken und eine Keramiktoilette installiert und ab Bamberg habe ich noch ein Fenster eingebaut. Dann hat man besseres Licht und kann auch mal lüften." Eine Holztür ersetzte außerdem die hässliche Plastiktür.
Zugtoilette nach dem Umbau:
Leider kam Powalik, als er vier Stunden später alle Arbeiten abgeschlossen hatte, gerade am Endbahnhof in Nürnberg an. "Ich hatte leider gar keine Gelegenheit mehr, das Klo auch selbst zu nutzen. Schade. Aber immerhin habe ich es so verlassen, wie ich es gerne vorgefunden hätte."
Künftig will Powalik längere Bahnfahrten jedoch meiden. "Ganz ehrlich: Mir ist das einfach zu riskant, dass ich wieder auf die Toilette muss und so ein Schild sehe. Das wird auf Dauer einfach zu teuer und mühsam."
ssi; Foto: Shutterstock; Erstveröffentlichung: 22.8.22