Studie: Leute, die sich selbst für ein bisschen verrückt halten, in der Regel kein bisschen verrückt

Mainz (dpo) - Menschen, die sich für ein bisschen verrückt halten, sind in der Regel ganz gewöhnliche Langweiler. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Psychologischen Instituts der Universität Mainz. Demnach handelt es sich bei den meisten Leuten, die sich selbst als "schon ein bisschen verrückt" oder "crazy" einschätzen, um ganz gewöhnliche Konformisten.

"Oft sind es Banalitäten wie etwas rötlich gefärbte Haare, das Trinken aus einer Tasse mit lustigem Aufdruck oder das Tragen zweier verschiedenfarbiger Socken, die dazu führen, dass Menschen sich selbst als 'ein bisschen verrückt' einstufen", erklärt Studienleiter Dr. Dieter Knust. "Doch in der Regel täuschen sie damit nur darüber hinweg, dass sie ein völlig normales und unspektakuläres Leben führen."

Die Ergebnisse der Untersuchung mit mehr als 500 Teilnehmern zeigen klar: Wirklich verrückte Leute – egal, ob im positiven oder negativen Sinne – haben es gar nicht nötig, so etwas von sich zu behaupten.

Bevor man von "verrückt" sprechen könne, müssten ohnehin deutlich gravierendere Verhaltensweisen vorliegen, erklärt Dr. Knust. "Nehmen wir mal beispielsweise mich. Bin ich etwa verrückt, nur weil ich täglich in Apfelsaft bade, gerne plattgetretene Kaugummis vom Gehweg esse und mit dem Erzengel Metatron in Kontakt stehe? Natürlich nicht, denn das sind ja nur winzige Details meines Lebens und meiner Persönlichkeit! Die Leute sollen sich mal nicht für so wichtig nehmen wegen ein paar minimal exzentrischer Eigenheiten."

ssi, dan; Foto: Shutterstock
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