Trinkgeld – für viele Menschen ein leidiges Thema. Tatsächlich herrscht hierzulande meist große Verwirrung und Unsicherheit, wann und in welcher Menge ein Trinkgeld angemessen ist, wenn man im Alltag Dienstleistungen in Anspruch nimmt. Der Postillon hat bei Experten, Geldliebhabern und Trinkern nachgefragt und die wichtigsten Infos zusammengestellt:
Wem gibt man in Deutschland ein Trinkgeld?
Generell gilt, dass man in Deutschland jenen Berufsgruppen ein Trinkgeld gibt, deren Chefs zu knausrig sind, um ihre Angestellten angemessen zu bezahlen.
Warum gibt man überhaupt Trinkgeld?
Trinkgeld wird in erster Linie gegeben, damit man von einer Sekunde auf die andere plötzlich unter Entscheidungsdruck gerät und anschließend stunden- oder tagelang das Gefühl hat, alles falsch gemacht zu haben.
Wann gibt man in Deutschland ein Trinkgeld?
Möglichst spät, um nicht überheblich oder gönnerhaft zu wirken. Am besten lassen Sie Ihr Gegenüber sich mindestens drei bis viermal in ansteigender Lautstärke räuspern, bevor Sie seufzend in Ihrem Geldbeutel wühlen.
Wie viel Trinkgeld gibt man?
Das unterscheidet sich je nach Berufsgruppe. Der Postillon nennt die wichtigsten:
Friseur/in (guter Haarschnitt): auf nächste 5 Euro aufrunden
Friseur/in (schlechter Haarschnitt): auf nächste 5 Euro abrunden
Barpersonal: kein Trinkgeld nötig; die sitzen ja direkt an der Quelle und können jederzeit selbst etwas trinken
Feuerwehr (Rettung aus brennendem Haus): 8-10 Euro
Feuerwehr (Rettung aus Baum): eine Katze
Bestattungsunternehmen: Vor dem Tod mindestens fünf 2-Euro-Stücke in den Mund nehmen; Bestattungspersonal nimmt sich dann
Insolvenzberater/in: 10 Prozent der Schulden
Bankberater/in: Mindestens 5 Prozent des Kontoguthabens
Taxifahrer/in (schweigt die ganze Fahrt): 15-20 Prozent
Taxifahrer/in (labert die ganze Fahrt): kein Trinkgeld nötig
Kofferträger in Hotels: 10 Prozent des Kofferinhalts
Kellner/in (Barzahlung): 5-10 Prozent
Kellner/in (Kartenzahlung): huch, vergessen!
Polizeibeamte: 100 Euro unauffällig in den Waffengürtel stecken
Kinder: Taschengeld + 10 Prozent Trinkgeld
Reinigungskraft (Hotel): kein Trinkgeld nötig; Reinigungskräfte nehmen sich in der Regel selbst 5-10 Prozent vom herumliegenden Bargeld
Krankenhauspersonal: 2 Liter Blut oder ein kleines Organ
Paketbote/in: eine Warensendung pro Halbjahr
CSU-Politiker/innen: großzügig auf den nächsten 10.000er aufrunden
Klofrau/-mann: 50 Cent (klein), 2 Euro (groß)
Clowns: eine Torte (ins Gesicht)
Postillon-Redakteure/innen: 1000 Euro je gelesenem Artikel
*räusper*