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"Ruhige Saison" – Landwirt findet dieses Jahr bei Ernte nur sieben Leichen im Maislabyrinth

Neustadt an der Aisch (dpo) - So wenige waren es schon lange nicht mehr: Beim Abernten seines Maislabyrinths hat Landwirt Walter Schmidt aus Neustadt an der Aisch bislang lediglich sieben Leichen von verirrten Labyrinthbesuchern entdeckt. Damit darf 2024 als ein besonders ruhiges Jahr gelten.

"Nur sieben? Das geht ja noch", stellt der 48-Jährige zufrieden fest, während er nach der Ernte die Leichen auf seinen Anhänger wuchtet. "Sonst sind es viel mehr, die den Ausgang nicht gefunden haben und verdurstet sind. Teils ganze Familien. Aber dieses Jahr hält es sich echt in Grenzen."

Schmidt vermutet, dass die starken Wetterschwankungen mit Hitzetagen und vielen Unwettern in diesem Sommer dazu geführt haben, dass insgesamt weniger Besucher einen Ausflug ins Maislabyrinth unternommen haben, als in anderen Jahren. "Da hatten wohl nicht so viele Leute Lust darauf, im Mais herumzuirren."

Experten schätzen, dass in Deutschland jährlich etwa 80.000 Menschen nicht mehr aus Maislabyrinthen herausfinden und dort kläglich verenden. Befürworter halten dagegen, dass Maislabyrinthe viel Spaß machen und die überwiegende Mehrheit den Ausgang wiederfindet und überlebt.

Das Rote Kreuz rät, bei Ausflügen ins Maislabyrinth immer ausreichend Trinkwasser, Signalpistolen sowie eine Popcorn-Maschine mitzunehmen. Auch können ein am Eingang befestigter Bindfaden oder in regelmäßigen Abständen gestreute Steine helfen, den Weg nach draußen wiederzufinden. Von Brotkrumen raten Experten ab – sie werden in der Regel schnell von Raben oder Feldmäusen gefressen.

Schmidt rollt den letzten der sieben Toten auf seinen Anhänger. "So! Ich bring die jetzt erstmal zum Friedhof und danach fahr ich die Ernte heim."

oga, ssi, dan; Fotos: Shutterstock; Erstveröffentlichung: 26.8.22
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