Chemnitz (dpo) - In der Debatte um Winnetou gibt es erste öffentliche Solidaritätsbekundungen: Mehrere tausend Bürger versammelten sich heute in Chemnitz vor der bekannten Monumentalbüste, um ihre Unterstützung für Winnetou-Autor Karl May auszudrücken.
"Buh! Nieder mit dem links-woken Mob! Die sollen Karl May in Ruhe lassen!", ruft etwa Peter Kessler. Der 41-Jährige ist extra aus Stuttgart angereist, um hier zu demonstrieren. "Ich bin riesiger Winnetou-Fan. Den Ranger und Winnetouch fand ich auch lustig."
Ein anderer wirft ein: "Karl May war kein Rassist, sondern ein Menschenfreund! Sonst hätten die ihm ja wohl kaum in seiner Heimatstadt dieses Standbild gewidmet!"
Eine weitere Unterstützerin zieht unseren Reporter zur Seite: "Wissen Sie eigentlich, wie Chemnitz früher hieß? Ich sag's Ihnen! Karl-May-Stadt! Aber das war bevor diese Cancel-Culture losging. Mir ist das egal. Ich sag immer noch Karl-May-Stadt und wenn ich dafür in den Knast gehe!"
Plötzlich zeigt einer auf ein nahegelegenes Buchgeschäft, in dem Bücher wie "Das Kapital" und "Das Manifest der kommunistischen Partei" angeboten werden. "Schaut mal! Die verkaufen noch Karl-May-Bücher! Super!"
Kurz danach sind alle Exemplare vergriffen. Karl May – auch heute noch ist er für viele ein Star.
dan, ssi; Foto: Imago