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Nach Unfallserie: Immer weniger Menschen fahren mit der Achterbahn zur Arbeit

Berlin (dpo) - Das Vertrauen ist erschüttert: Nach zwei schweren Achterbahnunfällen innerhalb weniger Tage nutzen immer weniger Pendler die schnellen Schienenfahrzeuge für den Weg zur Arbeit. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums.

"Wir haben aktuell einen Einbruch von etwa 25 Prozent zu verzeichnen", erklärt Verkehrsforscher Marco Sommer. "Immer häufiger bleiben ganze Waggons leer."

Noch im vergangenen Jahr galt die Achterbahn als das viertbeliebteste Fortbewegungsmittel für den Arbeitsweg nach dem Hochrad (Platz 1), der Geisterbahn (Platz 2) und dem Hundeschlitten (Platz 3). Besonders geschätzt wird sie laut Umfragen, "weil man dabei an der frischen Luft ist" (91%), "weil die Mitreisenden so schön kreischen" (84%) und "wegen der Loopings" (78%).

Doch von dieser Euphorie ist nicht mehr viel übrig. In der neuen Studie landet die Achterbahn zwischen "hinten aufm Heuwagen vom Bauern" (Platz 13) und dem Bobbycar (Platz 15) auf dem 14. Rang.

Der Postillon macht den Test, steigt am Freitagmorgen zur Rush Hour in die "Upside Down" in Nürnberg. Unter den Fahrgästen sind nur wenige Geschäftsleute zu erkennen, insgesamt ist die Bahn nicht einmal halbvoll. Bis zur Endhaltestelle Würzburg Hauptachterbahnhof steigen lediglich 30 Personen zu, etwa ebensoviele steigen bei Zwischenhalten aus. Stimmung kommt trotz mehrerer rasanter Seitenschleifen, Doppel-Loopings und Beinahe-90-Grad-Abfahrten kaum auf.

Inzwischen fordern immer mehr Stimmen die Politik auf, wieder Vertrauen in das Fortbewegungsmittel Achterbahn zu schaffen. Mit den Grünen gibt es zudem bislang zumindest eine Partei in der Ampel-Koalition, die für die nächsten drei Monate ein 9-Euro-Ticket einführen möchte, um die Fahrgastzahlen zu erhöhen.

ssi, dan; Foto: Shutterstock
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