London (dpo) - Das war's jetzt endgültig für ihn. Zum insgesamt 17. Mal sind sich sämtliche Beobachter und Experten einig, dass Boris Johnson diesmal am Ende ist und definitiv als Premierminister abtreten wird. Zuvor waren zwei seiner wichtigsten Minister aus Protest zurückgetreten und hatten sein Kabinett in eine Krise gestürzt.
"Diesmal kann er seinen Kopf nicht mehr aus der Schlinge ziehen", ist sich etwa der Politologe Gary Watford sicher, der schon bei den letzten 16 Skandalen um Johnson derselben Ansicht war. "Die Rücktritte jetzt sind der Anfang vom Ende. In ein paar Tagen, vielleicht sogar Stunden, ist er weg."
Ähnlich hatten sich Politikexperten bereits geäußert, als Johnson auf Steuerzahlerkosten seine Wohnung renovieren ließ, als sein Gesundheitsminister gegen Coronaauflagen verstieß und trotz Johnsons Unterstüztung zurücktreten musste, als sich Johnson von einem Parteispender auf einen Luxusurlaub einladen ließ, nach zahlreichen Sex-, Vergewaltigungs- und Drogenskandalen von Parteimitgliedern sowie als er geheime Lockdown-Partys in seiner Amtswohnung gab.
Etwa zeitgleich holten Journalisten in ganz Europa ihre alten Johnson-Rücktrittsartikel über die bewegte Amtszeit des Premiers aus dem Entwürfe-Ordner, um sie in einer 17. Überarbeitung bereit zur Veröffentlichung zu machen.
pfg, dan, ssi; Foto: Imago