Rheda-Wiedenbrück (dpo) - Hat die Lebensmittelaufsicht in Deutschland kläglich versagt? Laut Informationen, die dem Postillon vorliegen, sollen für Produkte des Wurstproduzenten Tönnies millionenfach Tiere getötet und verarbeitet worden sein. Der Verdacht liegt nahe, dass auch andere Firmen die ekelerregenden Produktionsmethoden nutzten.
Der Vorwurf ist ungeheuerlich: Wurden unzählige Rinder, Schweine, Puten und Hühner erst hingerichtet und ihre Leichname anschließend regelrecht verwurstet, damit das Unternehmen aus Rheda-Wiedenbrück seine Umsätze steigern konnte? Darauf deuten geschäftliche Unterlagen der Firma sowie die Aussagen mehrerer Zeugen hin.
"Als ich bei Tönnies anfing, da kamen jede Woche dutzende Lastwagen angefahren", erinnert sich ein anonymer Ex-Mitarbeiter. "Eines Tages wurde ich damit beauftragt, einen der Laster auszuladen. Als ich die Tür zum Laderaum aufmachte, gefror mir das Blut in den Adern: Lauter Leichenteile von Tieren. Das war wie in einem Horrorfilm."
Er zeigt dem Rechercheteam des Postillon dieses Foto:
Als er Kollegen auf die grausame Entdeckung ansprach, sei er nur ausgelacht worden. "Ich hatte das Gefühl: Die alle wussten Bescheid, bis ganz nach oben in die Chefetage. Drei Tage später habe ich gekündigt. Bis heute kann ich keine Wurst mehr essen, weil ich immer die irrationale Angst habe, dass dort Tierleichen drin sein könnten."
Entsetzen auch bei der Kundschaft: "Ich hab mir regelmäßig den Bierschinken von Tönnies aufs Brot gelegt", erklärt Anna Letsche (51) aus Bochum. "Und da soll jetzt… totes Schwein… Mir wird ganz anders, wenn ich da nur dran denke. Das wusste ich doch nicht. Am Ende war da wahrscheinlich nicht mal Bier drin... Entschuldigung. Mir wird schlecht." Sie hält sich die Hand vor den Mund und stürmt auf die Toilette.
Mitarbeiter von Tönnies beim Zerlegen von Tierleichnamen:
Geschäftsunterlagen, die dem Postillon vorliegen, zeigen das ganze Ausmaß der Tiertötungen. Allein Tönnies soll pro Jahr rund 430.000 Rinder und 20,8 Millionen Schweine töten und die Leichen zu Wurst verarbeiten. Mehrere 100 Millionen Hühner und Puten werden jährlich bei Wiesenhof getötet.
Doch diese grausame Praxis dürfte schon bald ein Ende haben. Spätestens nach Veröffentlichung dieser Meldung dürfte Firmen wie Tönnies & Co. die staatlich verordnete Zwangsschließung drohen.
ssi, dan; Fotos: Shutterstock; Hinweis: Erschien schon mal ähnlich.