Berlin (dpo) - So nahbar hat man Deutschlands Ex-Kanzlerin noch nie erlebt: Im Interview mit dem Schriftsteller Alexander Osang im Berliner Ensemble gab Angela Merkel der neugierigen Öffentlichkeit exklusive Einblicke in ihr Leben nach dem Rückzug aus der Politik.
"Ich bin permanent auf Ecstasy, seit ich im Ruhestand bin", gestand eine ungewohnt redselige Kanzlerin a.D. gleich zu Beginn des Gesprächs, in dessen Verlauf sie mehrmals aufstand, um Menschen im Publikum High Fives zu geben. "Nach 16 Jahren Politikbetrieb bin ich jetzt an einem Punkt angekommen, wo ich endlich ganz ich selbst sein kann. Wenn ich heute aus dem Haus gehe, nehme ich immer meine Bluetooth-Box mit und höre unterwegs richtig asozial laut Musik, also echt kranke Beats einfach. Da soll mich mal einer blöd anmachen, das juckt mich nicht. Meine Bodyguards hauen jeden weg, der mich fronten will."
Anschließend zeigte Merkel, die in Jogginghose erschienen war, ihre neuen Tattoos (Europaflagge auf der linken Wade, blutige Zombie-Version von Donald Duck rechts auf der Hüfte, Tribal in Stacheldraht-Optik auf linkem Bizeps) und berichtete, bei welchen Fast-Food-Restaurants sie am liebsten bestellt.
Getrübt wurde die lockere Stimmung in dem Interview lediglich, als der russische Präsident Wladimir Putin zur Sprache kam. "Boah, das Thema ist jetzt schon ein bisschen ein Mood Killer, sorry", so Merkel, die nach eigenen Angaben während ihrer Amtszeit "nix wronges gemaket" hat. "Für diesen ganzen Politikscheiß hab ich gerade echt keine Synapsen mehr."
Der nächste öffentliche Auftritt der Altkanzlerin ist das jährliche Currywurst-Wettessen im brandenburgischen Tremmrode am 6. August.
ssi, dan