Zeven (dpo) - Wie viel Dreck hat dieser Mann noch am Stecken? Neue Enthüllungen werfen ein schlechtes Licht auf den bereits in der öffentlichen Kritik stehenden Influencer und Musiker Fynn Kliemann: Nach Recherchen des Postillon überquerte der 34-Jährige Anfang Juni bei roter Fußgängerampel eine Straße, obwohl sich mehrere Kinder in der Nähe befanden.
Der schockierende Vorfall ereignete sich bereits am 5. Juni. Mehrere Fotojournalisten des Postillon wurden Zeugen, wie Kliemann zunächst ungeduldig an der roten Fußgängerampel im niedersächsischen Zeven stehen blieb. Zufällig führten die Reporter Kameras mit leistungsstarken Teleobjektiven mit sich und konnten so festhalten, wie der Influencer schließlich entnervt mit den Augen rollte und schnellen Schrittes die Straße überquerte – direkt vor den Augen zweier kleiner Kinder, die ebenfalls an der Ampel standen.
Nicht nur ist dieses Verhalten strafbar: Laut Bußgeldkatalog müssen Fußgänger, die eine rote Ampel missachten, mit einer Geldbuße zwischen 5 und 10 Euro rechnen. Auch kommt erschwerend hinzu, dass Kliemann hier seiner Vorbildrolle alles andere als gerecht wird.
Dem Rechercheteam des Postillon ist es gelungen, die Kinder im Alter von 4 und 7 Jahren ausfindig zu machen und zu dem Verhalten Kliemanns zu befragen. Das hatten sie zu sagen:
Postillon: Wie war das für euch, als der böse Mann mit der kleinen Mütze einfach über die Straße gegangen ist.
Kind 1: Weiß nicht. Das ist schon so lange her.
Kind 2: Ich hab noch gesagt, das darf der gar nicht.
Postillon: Und geht ihr jetzt auch immer bei Rot über die Ampel, weil der fiese Kerl mit dem Dreitagebart euch das so vorgemacht hat?
Kind 2: Nee, wir sind ja nicht doof. Man soll immer warten, sonst wird man vom Auto überfahren.
Kind 1: Außerdem kennen wir den gar nicht, den Mann.
Postillon: Aber habt ihr manchmal Alpträume davon? Oder möchte jemand von euch jetzt kriminell werden, weil der gemeine YouTube-Mann vor euren Augen das Gesetz gebrochen hat?
Kind 1: Was heißt kriminell?
Kind 2: Das heißt, ich will jetzt Verbrechen machen.
Postillon: Genau.
Kind 1: Nee. Möcht ich nicht.
Kind 2: Ich auch nicht.
"Ich will jetzt Verbrechen machen" – erschreckende Kinderworte, die zeigen, welchen Schaden Kliemann mit seinem egoistischen Verhalten angerichtet hat.
Wir haben den Gründer des Kliemannslands bereits am Wochenende mit diesen Fakten konfrontiert – erfolglos. Eine Antwort erhielten wir nicht. Stattdessen veröffentlichte Kliemann am Montag ein längeres Videostatement in seiner Instagram-Story, in dem er gegen "wildgewordene Reporter" wetterte.
Von Reue keine Spur. Fynn Kliemann – müssen wir jetzt auch noch unsere Kinder vor ihm schützen?
dan, ssi; Foto: Shutterstock/Imago