Berlin (dpo) - Geschafft! Ein Hamsterkäufer aus der ersten Corona-Welle hat heute seine letzte Packung Nudeln aufgebraucht. Auch der Anbau an seinem Haus, in dem er seit Anfang 2020 Klopapier hortete, ist endlich leer.
"Das hat aber gedauert", freut sich Peter Kolb, während die letzte Spaghetti-Nudel in seinem Mund verschwindet. "Ich werd jetzt echt eine ganze Weile keine Pasta mehr essen. Hängt mir echt zum Hals raus, das Zeug."
Für jede seiner drei täglichen Mahlzeiten hatte Kolb in den letzten beiden Jahren konsequent Nudeln als Hauptzutat verwendet. "Man muss nur etwas kreativ sein", erklärt er. "Ich hab alles gemacht: Nudelsuppe, Nudelpudding, Nudelmüsli, Nudeln mit Soße, Nudeln ohne Soße, Spaghetti-Eis, Nudeln im Schlafrock, Nudelgulasch, Nudelburger, mit Nudeln gefüllte Tortellini…"
Nun kann der 58-Jährige endlich wieder andere Kohlenhydratquellen verwenden. "Zwischendurch wusste ich ja gar nicht mehr, wie Reis oder Kartoffeln schmecken", so Kolb, dessen erste nudelfreie Mahlzeit aus Linsenauflauf mit Brotpüree bestand. "Ich muss jetzt erst wieder lernen, wie das alles ohne Nudeln funktioniert", gesteht er.
Nicht nur seine Nudeln ist Kolb jetzt los – auch sein Vorrat an Toilettenpapier ist mittlerweile endlich aufgebraucht. "Das Zeug find ich aber immer noch ok, obwohl ich das praktisch auch jeden Tag verwendet habe."
Heute will er daher zum ersten Mal seit über zwei Jahren wieder Klopapier kaufen. "Aber eben nur eine Packung. Hach, wie aufregend!"
Immerhin hat Peter Kolb etwas aus der Geschichte gelernt. "Im Nachhinein hätte ich mir vielleicht nicht so viel Sorgen machen sollen. Nudeln und Klopapier gab's ja echt die ganze Coronapandemie durch zu kaufen. Was hab ich mir dabei nur ged… Wie bitte? Wegen dem Ukraine-Krieg könnte es zu allen möglichen Engpässen kommen? Sorry, ich muss schnell weg, den Anhänger vom Stellplatz holen und dann ab zu Aldi! Hoffentlich sind noch Nudeln und Klopapier da."
ejo, dan, ssi; Foto: Shutterstock