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Vorbild Friseure: Immer mehr Zahnarztpraxen legen sich Namen mit Wortspielen zu

Berlin (dpo) - Dass Friseursalons oft ausgefeilte Wortspiele im Namen tragen, ist mittlerweile bekannt. Nun lässt sich das Phänomen erstmals auch bei Zahnärzten beobachten – der Trend zu mehrdeutigen Praxisnamen gewinnt mehr und mehr an Beliebtheit.

Ob "Bohr ey!", "Karies-yes-yes-yes!" oder "I don't give a Plaque" – deutschlandweit werden Zahnarzt-Praxisschilder immer kreativer. "Viele Zahnmediziner haben gemerkt, dass sich das lohnen kann, um im Gespräch zu bleiben", erklärt Marketingberaterin Svenja Kaul. "Als Patient merkt man sich schließlich einen klangvollen Praxisnamen wie etwa 'Dschingis Zahn', 'Amalgame of Thrones', 'Die Lochis' oder 'Arzthaus zur Krone' viel leichter als nur ein trockenes 'Zahnarztpraxis Dr. Wolfgang Schmidt' oder so."

Dieter Pesalla ist einer der Mediziner, die sich für eine Umbenennung der eigenen Praxis entschieden haben. Wo zuvor nur sein Name stand, ist nun "Zahnarchie – die etwas andere Zahnarztpraxis" zu lesen. "Seitdem sind wir hier in aller Munde", freut sich der 55-Jährige. "In aller Munde, haha! Das wäre eigentlich auch ein schöner Name gewesen."

Tatsächlich sieht man immer wieder Menschen, die Fotos von Pesallas Praxisschild machen, um sich in den sozialen Medien darüber zu amüsieren. "Klar fühlt sich das erstmal komisch an, aber ich hatte im Grunde keine andere Wahl", so Pesalla. "Meine direkten Konkurrenten Lüderssen und Christiani haben ihre Praxen anfang des Jahres in 'Bohrinsel' und 'Au Backe!" umbenannt, da musste ich nachziehen."

Andere Branchen könnten bald folgen. So wurden bereits erste Bestattungsinstitute mit Namen wie "Sargenhaft!" oder "Tot-ench-Amun" gesichtet. Banken wiederum nennen sich vermehrt "Zinsneyland", "Zaster Rhymes" oder "Erdbeerkreditüre".

sge, dan, ssi; Erstveröffentlichung: 12.5.22
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