Berlin (dpo) - Jetzt greift die Bundesregierung endlich ein: Nachdem die Inflation in den letzten Wochen stark angestiegen ist, sollen nun zum Ausgleich die kommenden drei Monate um jeweils vier Tage gekürzt werden. Damit sollen alle Haushalte zum Monatsende hin finanziell entlastet werden.
"Wir treffen diese Maßnahmen sehr bewusst und halten sie für notwendig, auch wenn dadurch zunächst einige Geburtstage ausfallen müssen", erklärte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), der das Konzept auf den Weg gebracht hatte. "Schon der Mai wird erstmals nur noch 27 Tage haben. Der Juni wird 26 Tage haben. Der Juli wieder 27. Wie es danach weitergeht, wissen wir noch nicht. Das kommt auf die Lage an. Wir fahren da aktuell auf Sicht."
Das Kalkül: Millionen Arbeitstätige in ganz Deutschland erhalten auf diese Weise ihr nächstes Monatsgehalt früher und damit idealerweise, bevor das Gehalt des Vormonats aufgebraucht ist. Dem Schwund durch die Inflation wird Einhalt geboten.
Nach aktuellem Stand wird das Jahr 2022 so voraussichtlich 12 Tage weniger haben. "Wir werden aber versuchen, diese Fehltage in wirtschaftlich besseren Monaten oder Jahren wieder reinzuholen", so Habeck, der im Falle eines wirtschaftlichen Aufschwungs ein verlängertes Jahr 2023 in Aussicht stellte.
Experten warnen jedoch davor, Monate und dadurch auch Jahre inflationsbedingt immer weiter schrumpfen zu lassen – früher oder später könnten Monate durch eine Superinflation kürzer als Wochen oder sogar Tage werden. Im schlimmsten Fall könnte die Gesellschaft dann im rasenden Wechsel der Monate und Jahre immer schneller altern, Lebensalter von bis zu 40.000 Jahren wären die neue Norm.
pfg, dan, ssi; Foto: Imago