Mannheim (dpo) - Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung, sagt man. Insofern ist es gut, dass sich Xavier Naidoo in einem YouTube-Statement endlich für seine rechtsextremen Aussagen und Qanon-Verschwörungstheorien der letzten Jahre entschuldigt hat. Was Experten zufolge allerdings wirklich nötig wäre, ist eine Entschuldigung für seine Musik.
"Verschwörungstheorien hin oder her: Ich kann Xavier Naidoo erst wieder ernst nehmen, wenn er sich für 'Nicht von dieser Welt' und 'Sie sieht mich nicht', aber vor allem 'Dieser Weg' entschuldigt", erklärt etwa Petra Breuer aus Kassel. "Argh! Allein wenn ich diese Titel nur nenne, kriege ich einen Ohrwurm!"
Etwa 89 Prozent aller Bundesbürger fordern laut einer aktuellen Umfrage eine aufrecht gemeinte Entschuldigung für 20 Jahre unerträglichen souligen Pop-Gesäusels mit religiösen Untertönen.
Erst wenn Naidoo verspricht, nie wieder Musik zu machen, sei man bereit, ihm auch die Sache mit dem Reichsbürger-Quatsch, dem Antisemitismus, den QAnon-Videos, der Pandemieleugnung und den Impflügen, der Hetze gegen Flüchtlinge, dem 9/11-Verschwörungskram und seiner Homophobie zu verzeihen.
tla, ssi; Foto: Imago