Fürth (dpo) - Diese Nachricht erschüttert die internationalen Börsen: Wie soeben bekannt wurde, hat Multimilliardär Elon Musk dem Postillon ein Übernahmeangebot in Höhe von 70 Milliarden US-Dollar gemacht. Offenbar will der Visionär nach der Übernahme von Twitter nun auch die Medienlandschaft Deutschlands umkrempeln.
Börseninsidern zufolge hatte sich Musk bereits in den vergangenen Wochen unauffällig in den Mutterkonzern des Postillon (Steckenpferd Enterprises UG (haftungsbeschränkt)) eingekauft und hält derzeit 16 Prozent der Aktien.
Heute dann das überraschende Angebot an die übrigen Aktionäre des Postillon, das Musk auch auf seiner Plattform Twitter ankündigte:
Insgesamt bietet Musk 124,43 $ pro Aktie. Das liegt 74,3 Prozent über dem Wert der Aktie am 31. März dieses Jahres.
Unter den Anlegern befinden sich neben zahlreichen wohlhabenden Privatpersonen, Medienholdings und Kleinaktionären vor allem Mitarbeiter des Postillon, die in den Jahren nach dem Börsengang einen Teil ihres Lohnes in Aktien ausgezahlt bekamen. Sie alle würden bei Annahme des Angebots riesige Gewinne einstreichen.
Zur Postillon Steckenpferd Enterprises UG gehören neben dem Postillon auch das Faktenportal Faktillon, das Sportportal Sportillon, ein Pferdegestüt in Andalusien, die größte Gulaschrezeptsammlung der Welt sowie die Buchrechte an der Autobiografie von Michael Wendler. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen 29.000 Mitarbeiter allein in Deutschland. Hinzu kommt ein Netz von Auslandskorrespondenten in aller Welt, das auf etwa 13.000 Mitarbeiter geschätzt wird.
Was genau Elon Musk mit dem Postillon vorhat, ist noch unklar. NGOs und Medienexperten warnen allerdings davor, dass der Einfluss des Multimilliardärs in Deutschland durch die Übernahme bedrohliche Ausmaße annehmen könnte.
"Der Postillon ist Deutschlands Leitmedium Nummer 1", warnt etwa Medienexperte Thilo Gröbler. "In Kombination mit dem Nachrichtendienst Twitter, wo der Postillon übrigens auch weit über eine Million Follower hinter sich versammelt hat, könnte Musk stark in die öffentliche Meinung eingreifen. Ich würde sogar sagen, er könnte praktisch darüber entscheiden, wer regiert."
Der Postillon hält seine Leser über den weiteren Verlauf des Übernahmeversuchs auf dem Laufenden.
ssi; Foto: Shutterstock/ImagoLesen Sie auch:
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