Gotha (dpo) - Seit über einem Jahr hat er das endgültige Scheitern der Impfpflicht herbeigesehnt – doch jetzt, da er sein Ziel erreicht hat, fühlt sich das Leben von Thorsten Kellner aus Gotha plötzlich kalt, einsam und leer an.
"'Nein zur Impfpflicht!', 'Nein zur Coronadiktatur!', das habe ich bei so vielen Demos gerufen, habe es in so vielen Facebook-Chats gefordert, habe sogar Aufkleber mit diesem Spruch verteilt", sinniert Kellner. "Ich dachte immer, es wird ein riesiger Glücksmoment für mich, wenn sich mein größter Wunsch endlich erfüllt!"
Stattdessen wirkt er nun apathisch, niedergeschlagen. "Was soll ich denn jetzt posten? 'Nein zum dringenden Appell an alle, sich impfen zu lassen'? Das hat einfach nicht den gleichen Klang", seufzt er. "Ich hab im Internet vollmundig angekündigt, dass sich jetzt das Jahr 1942 wiederholt und dann kommt das einfach nicht? Was soll das? Da lässt sich auch durch die einrichtungsbezogene Impfpflicht für medizinisches Personal nicht mehr viel retten. "
Er scrollt durch alte Facebook- und Telegram-Chats. "Hier, sehen Sie, den Lauterbach habe ich immer Klabauterbach genannt. Und ich hab total viele Judensterne gepostet." Erst jetzt merkt er, dass ihn mit seinen Online-Freunden außer dem gemeinsamen Hass auf die Coronadiktatur nichts verbindet. "Früher hatten wir so viele Themen! Und dann bricht uns innerhalb so kurzer Zeit die Maskenpflicht und 2G weg und jetzt auch noch die Impfpflicht. Das ist ein Schlag in die Magengrube."
Eine Träne läuft ihm über die Wange. "Ich weiß nicht, ob ich jemals wieder in meinem Leben so ein Glück spüren werde wie in der Zeit, als ich im Widerstand war. Ach hätte doch der Bundestag nicht so abgestimmt! Also, wenn Sie mich fragen: Wir brauchen eine Impfpflicht! Und zwar sofort!"
ssi, dan, Foto: Shutterstock; Hinweis: Dieser Artikel erschien schon einmal so ähnlich.