Berlin (dpo) - Wochenlang sträubte sich die Bundesregierung, schwere Waffen an die Ukraine zu liefern – offenbar aus Sorge, dass Russland einen solchen Schritt als Kriegserklärung verstehen könnte. Nun sollen aber doch 50 Flugabwehrkanonenpanzer des Typs "Gepard" bereitgestellt werden. Möglich macht es ein raffinierter Trick.
"Die Gepard-Panzer werden komplett abgedichtet und dann solange mit Helium gefüllt, bis sie nicht mehr als 'schwere Waffen' bezeichnet werden können", erklärt uns Generalmajor Peter Güstow am Berliner Flughafen Tegel, wo die Panzer derzeit verladen werden. "Tatsächlich können sie jetzt sogar 'superleichte Waffen' genannt werden."
So komme man der Ukraine entgegen, ohne Russland unnötig zu provozieren.
Der Sprecher zeigt auf einen Soldaten, der einen zweieinhalb Meter über dem Boden schwebenden Gepard an einer Schnur zu einer Transall-Maschine der Bundeswehr führt: "Sehen Sie! Das macht das Verladen supereinfach und wir müssen auch nicht darauf achten, dass wir die Maschine nicht überladen."
Vor Ort müssten die Ukrainer nur noch das Helium ablassen, um einen voll funktionstüchtigen Flak-Panzer zu bekommen.
Plötzlich brüllt ein Soldat: "Scheiße! Die Schnur ist gerissen!" Er zeigt auf einen langsam in Richtung Horizont verschwindenden Panzer. "Sollen wir ihn schnell mit einem noch nicht aufgepumpten Gepard runterschießen, Herr Generalmajor?"
Güstow befeuchtet einen Finger und hält ihn in den Wind. "Hmmm… Ziemlich genau Windrichtung Ost… Ach, lass ihn fliegen. Mit ein bisschen Glück kommt der bei den Richtigen an."
adg, ssi; Foto: Imago