Der Krieg in der Ukraine macht sich auch in Deutschland in Form von Versorgungsengpässen und Preissteigerungen bemerkbar: Zahlreiche Produkte sind inzwischen nur noch schwer erhältlich oder restlos vergriffen. Doch auch sprachlich sollten wir in diesen Zeiten klug haushalten. Hier sind zehn Redewendungen, die aufgrund von Produktmangel angepasst werden sollten:
1. "Musst du überall deinen Senf dazugeben?"
Leider ist Senf bald Mangelware. Deshalb sollte man künftig lieber sagen: "Musst du überall dein/en Ketchup dazugeben?" Alternativ gehen auch Mayonnaise, Meerrettich oder scharfe Sriracha-Sauce.
2. "Wer zuerst kommt, mahlt zuerst"
In Zeiten von Getreide- und Mehlmangel wird dieses Sprichwort als zutiefst zynisch empfunden. Durch Weglassen des Buchstaben h wird daraus ein unverfängliches "Wer zuerst kommt, malt zuerst", das sogar noch völlig identisch klingt. Easy!
3. "Man sollte kein Öl ins Feuer gießen."
Zwar ist diese Redewendung inhaltlich bereits richtig, da keinesfalls wertvolles Öl - egal, ob es um Sonnenblumenöl oder Erdöl geht - durch leichtfertiges Gießen in Feuer verschwendet werden sollte. Da das ursprüngliche Sprichwort aber nicht vor Verschwendung, sondern vor einer Verschlimmerung einer bereits brisanten Lage warnen soll, empfiehlt es sich künftig "Man sollte keinen hochprozentigen Alkohol ins Feuer gießen." zu sagen.
4. "Klopf auf Holz"
Angesichts steigender Holzpreise sollte das Material zumindest vorübergehend ersetzt werden. Auch mit "Klopf auf Plastik" oder "Klopf auf Gips" kann man Glück wünschen.
5. "Die Spreu vom Weizen trennen"
Durch die russische Invasion ist ein weltweiter Weizen- und somit auch Spreumangel nur eine Frage der Zeit. Deshalb sollte man künftig besser auf Alternativ-Redewendungen wie "den Apfelkern vom Apfel trennen" oder "das Gelbe vom Ei vom Eiklar trennen" setzen.
6. "Ulknudel"
Dieser Begriff ist angesichts leerer Nudelregale mehr als fehl am Platze. Nutzen Sie besser den Ausdruck "Ulkreiskorn" oder "Ulkpommesfrites", wenn Sie über korpulente Spaßvögel sprechen.
7. "Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn."
Getreidemangel! Besser: "Auch ein blindes Huhn findet mal eine Schnecke." oder "Auch ein blinder Hund findet mal einen Knochen."
8. "Nerven aus Stahl"
Starke Nerven brauchen wir alle – aber der durch den Krieg in der Ukraine ausgelöste Stahlmangel sollte uns auch hier zum Umdenken bringen. Auch "Nerven aus Kupfer" oder "Nerven aus sehr, sehr festem Seil" können uns helfen, durch die Krise zu kommen.
9. "Gib Gas!"
Wer will schon gerne - wenn auch nur verbal - in diesen Zeiten unnötig Putins Gas verwenden? Sagen Sie lieber: "Gib Stoff!", "Gib Gummi!" oder "Gib Biogas!"
10. "Papier ist geduldig"
Auch Papier ist Mangelware und sollte wo möglich durch digitale Alternativen ersetzt werden. Beispiel: "pdf-Dateien sind geduldig" oder "Postillon-Artikel sind geduldig"
Sie kennen weitere Redewendungen, die jetzt geändert werden müssen? Lassen Sie es uns in den Kommentaren wissen. Wir werden da zwar niemals reinschauen, aber unser Social-Media-Manager meinte, das würde wichtige Interaktionen erzeugen.
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