Derzeit klagen Deutschlands Autofahrer über hohe Spritkosten. Schockbilder von Tankstellen-Tafeln mit Preisen über 2 Euro, über 2,20 Euro, ja sogar über 2,30 Euro machen die Runde.
Bei alledem frage ich mich jedoch, warum Autofahrer zum Tanken überhaupt zu Tankstellen fahren. Denn eigentlich weiß doch jedes Kind, dass Aral, Shell & Co. generell sehr teuer sind. Haben Sie da schon einmal ein Snickers gekauft? Das kostet locker 2,50 Euro. Bei REWE hingegen ist der gleiche Riegel für schlappe 1,49 Euro erhältlich.
Und das gilt nicht nur für Süßes. Was kostet eine Brezel im Supermarkt oder beim Bäcker? Weniger als einen Euro! In Tankstellen nimmt man dafür auch gern mal zwei Euro und mehr. Und dann schmeckt die meistens nicht mal.
Davon, was es kostet, mal eben pinkeln zu gehen, will ich gar nicht erst anfangen! Sanifair-Bon hin oder her.
Ich will gar nicht wissen, wie groß der Preisunterschied dementsprechend beim Benzin ist. Ist es doppelt so teuer? Dreimal so teuer? Wo bleibt hier die vielgerühmte deutsche Sparmentalität?
Bei jedem Alltagsprodukt werden Vergleichsportale aufgerufen und Prospekte gewälzt. Aber holen die Leute nun ihren Kraftstoff beim Discounter oder im Raffinerie-Outlet-Store? Nein, sie steuern ausgerechnet einen der teuersten Orte in der gesamten Umgebung an. Teurer als an der Tankstelle wären Diesel und Benzin höchstens noch in einer Nobelboutique in der Münchner Maximilianstraße oder an der Kino-Snackbar.
Darauf, den Wocheneinkauf in der Tankstelle zu erledigen, käme doch auch niemand! Es ist traurig, dass solche normalen Lebensweisheiten in der heutigen Gesellschaft untergegangen sind.
Und dann wundern sich die Leute über die gepfefferten Preise und rufen nach Rabatten. Da kann ich nur den Kopf schütteln und mich freuen, dass ich selbst nicht betroffen bin. Bei mir tankt nämlich der Chauffeur den Dienstwagen voll, da muss ich mich überhaupt nicht mit Preisen herumschlagen – ein Modell, das ich jedem nur empfehlen kann.
Foto: Shutterstock