Detmold (dpo) - Wurzelbehandlungen gelten allgemein als sehr schmerzhaft. Für Peter Heidegger aus Detmold, bei dem ein solcher Eingriff ansteht, kommt eine örtliche Betäubung dennoch nicht in Frage. Weil der bekennende Querdenker und Impfgegner gegen Spritzen jeder Art ist, lässt er sich von seinem Zahnarzt mit dem Holzhammer betäuben.
"Nee, nee, ich lass mir doch da nix ins Zahnfleisch impfen", so der 31-Jährige. "Wer weiß, was da alles drin ist und mit was für Langzeitfolgen da zu rechnen ist!"
Stattdessen will er sich von seinem Dentisten einen kräftigen Schlag mit dem Hammer auf den Hinterkopf verpassen lassen.
"Das aktiviert die natürlichen Betäubungskräfte des Körpers", erklärt er. "Ganz ohne, dass ich zum Versuchskaninchen der Pharmaindustrie werde."
Der Zahnarzt beäugt derweil noch skeptisch den Holzhammer, den ihm sein Patient mitgebracht hat. "Äh, sind Sie sicher, dass das… Also, ich glaube ja, das ist deutlich gefährlicher als eine Spritze ins…"
Heidegger unterbricht ihn wirsch: "Natürlich funktioniert das! Das hab ich in einem Tom-und-Jerry-Zeichentrickfilm auf Telegram gesehen. Und der Wendler hat auch gesagt, dass das stimmt."
Der Mediziner zuckt mit den Schultern und holt aus. "Okay, wenn Sie unbedingt meinen."
Zwölf Minuten später wird Peter Heidegger aufgrund einer Schädelfraktur mit dem Krankenwagen in die Klinik gefahren. Der Termin für die Wurzelbehandlung wurde kurzfristig verschoben.
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