München, Dortmund (dpo) - Es ist der Aufreger-Transfer schlechthin: Niklas Süle wechselt im Sommer vom Rekordmeister Bayern München ablösefrei zum Liga-Rivalen Borussia Dortmund. Dem Postillon verriet er nun exklusiv, warum er unbedingt zum BVB wollte.
"Der Vizemeistertitel fehlt mir noch in meiner Sammlung", so der 26-jährige Nationalspieler, der mit seinem Verein unter anderem viermal Deutscher Meister, FIFA-Klub-Weltmeister, Champions-League-Sieger und zweimal DFB-Pokalsieger wurde. Doch Bundesligazweiter, das wurde Süle noch nie.
Beim FC Bayern gab man sich angesichts des überraschenden Wechsels enttäuscht, aber versöhnlich. "Ich hätte ja gesagt: Komm Niklas, bleib noch zwei, drei Jahre hier, vielleicht schaffen wir irgendwann so eine richtige Seuchensaison", erklärte Oliver Kahn, bevor er von seinem Sprungbrett genüsslich in einen Pool voller Meisterschalen sprang. "Aber gut, ich habe da schon Verständnis, wenn er auf seine erste Vizemeisterschaft einfach nicht länger warten möchte. Und jetzt ein schönes Meisterschalenbad! Aaah! Ich liebe es, wie sie auf meinen Kopf prasseln."
Dass Süle nun ausgerechnet zu Bayern-Hauptkonkurrenz Dortmund wechselt, hat auch einen ganz pragmatischen Grund: Ein Wechsel ins Ausland war für Süle, der seit seinem 18. Lebensjahr keinen anderen Meister als Bayern München kennt, nach eigenen Angaben nie in Frage gekommen, weil dort der Deutsche Vizemeistertitel gar nicht existiert.
Unterdessen bereitet Süle sich jetzt schon akribisch auf seinen neuen Arbeitgeber vor. Nach dem offiziellen Training bei Bayern München fährt der Nationalspieler Sonderschichten und übt fleißig Fehlpässe, an hohen Flanken vorbeispringen und Eigentore schießen.
sge, dan, ssi; Foto: Imago - Sven Simon