Donezk, Luhansk (dpo) - Erst seit wenigen Tagen sind sie unabhängig und schon wollen sie der NATO beitreten: Die abtrünnigen Republiken Donezk und Luhansk im Osten der Ukraine haben heute offiziell die Mitgliedschaft für das Militärbündnis beantragt. Als Grund nannten die beiden Gebiete die Sorge vor einem Einmarsch Russlands.
"Selbstverständlich sind wir unserem großen Nachbarn dafür dankbar, dass er unsere Unabhängigkeit anerkannt hat", erklärte Dennis Puschilin, der derzeitige Präsident der Volksrepublik Donezk. "Aber wir haben auch große Sorge, dass das Putin nur als Vorwand dient, um einzumarschieren und uns in die Russische Föderation einzugliedern. Dabei sind wir doch gerade erst unabhängig geworden!"
Um die Sicherheit zweier so kleiner Staaten in unmittelbarer Nähe Russlands zu garantieren, sieht man in Luhansk und Donezk daher keinen anderen Weg, als der NATO beizutreten.
"Es ist ja offenkundig, was Putin mit der Ukraine macht", so Puschilin. "Das wollen wir auf keinen Fall bei uns erleben." Man blicke in Donezk und Luhansk mit Besorgnis auf die vielen in grenznähe stationierten russischen Soldaten.
Die NATO hat heute Vormittag den Eingang der formellen Antragstellung der beiden Volksrepubliken bestätigt. Man prüfe sie derzeit "mit großem Interesse".
rju; Foto: ShutterstockDieser Artikel erschien erstmals bei unserer niederländischen Partner-Publikation De Speld